Beschreibung
Seit Jahrhunderten leben Deutsche in Rußland. Die ersten von ihnen wurden von Zar Peter I. und Kaiserin Katharina II. gerufen, um dem Land westlichen Fortschritt und Entwicklung zu bringen. Die Vorfahren von Brigitte Wehrt-Schmorell ließen sich in St. Petersburg, Moskau und Orenburg nieder. Sie waren Handwerker, Ingenieure, Unternehmer, Pastoren. Die Moskauer Familie der Autorin übersiedelte 1934 wegen der deutschlandfeindlichen Politik Stalins nach Deutschland. Dort geriet sie in die erstarkende Hitler-Diktatur, sodaß neben existentiellen auch ideologische Konflikte zu lösen waren. Die beiden Kinder hatten ernsthafte Identifikationsprobleme. Mit aller Kraft suchten sie sich in Hanau zu integrieren, doch nationalsozialistische Willkür und später der Krieg, vor allem der Überfall auf die Sowjetunion, stellten sie vor immer neue Herausforderungen. Brigitte Wehrt-Schmorell schildert einfühlsam und bewegend das Schicksal ihrer weitverzweigten Familie. Ein Rückblick auf die Geschichte der Deutschen in Rußland und der Bericht über eine spätere Reise nach Moskau (1965) sowie der kurze Briefwechsel mit einem Historiker ergänzen das eindrucksvolle Erinnerungswerk.