Beschreibung
Die Studie untersucht die Entwicklung serieller Narration über den Zeitraum von 1950 bis 2000. Der Fokus liegt auf dem populärsten und erfolgreichsten Genres des US-amerikanischen Serienmarktes, der crime show. Im Mittelpunkt der Untersuchung steht das enge Zusammenspiel von narrativen Kontinuitäten und Innovationen. Das Genre der crime show erlebt nicht nur ökonomische, ästhetische und kulturelle Revolutionen, sondern vielmehr schrittweise Evolutionen: Narrative Innovation firmiert hier als ein Effekt fortdauernder Reproduktion. Die Arbeit entwickelt eine Methodik der kognitiven Narratologie, um die Dynamik seriellen Erzählens unter dem Aspekt ihrer Verständlichkeit sichtbar zu machen. Die Methode systematisiert hierfür die Varianten, Komponenten und Verfahren des seriellen Erzählens, um Querschnittanalysen durchführbar zu machen. Anschließend zeichnet die Arbeit anhand von fünfzehn Detailanalysen drei Modi serieller Erzählens nach, angefangen von einem klassischen Modus serieller Narration bis hin zu einem postmodernen Modus serieller Narration. In dieser Perspektive zeigt sich, dass neuere Serien wie The Wire oder etwa Breaking Bad die Kenntnis narrativer Konventionen seines Publikums voraussetzen und intensiv mit dessen medialer Kompetenz arbeiteten. Die Studie ist in der Durcharbeitung einer äußerst umfangreichen Materialmenge als breite Ausgangsbasis künftiger Forschung konzipiert.
Autorenportrait
Fabian Kupper absolvierte ein Studium der Germanistik, Philosophie und katholischen Theologie. Anschließende Tätigkeit als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für deutsche Philologie an der JMU Würzburg.