Beschreibung
Die Jenaer Frühromantik träumte nicht nur vom Aufgehen aller Literaturgattungen in einer höheren Synthese, sondern auch von einer Naturforschung, die Philosophie, Poesie und empirische Wissenschaft vereinigen sollte. Anhand von vier Forschern verfolgt die vorliegende Arbeit, was daraus wurde: Johann Wilhelm Ritter (1776-1810), postulierte die Physik als höchste Kunst und versuchte, die romantische Aphoristik zur Gewinnung wissenschaftlicher Erkenntnisse einzusetzen. Gotthilf Heinrich Schubert (1780-1860) begann mit einem Roman, machte das Gedankengut der romantischen Naturforschung einem breiten Publikum zugänglich, um sich im Alter religiösen Erzählungen zuzuwenden. Henrik Steffens (1773-1845) setzte sich in seinen Novellen kritisch mit der Romantik und dem Jungen Deutschland auseinander. Lorenz Oken (1779-1851) und sein Verleger F.A. Brockhaus schließlich kombinierten in der Zeitschrift Isis naturwissenschaftliche Artikel mit Gedichten, literarischen Essays und Theaterstücken, um liberale Ideen in der Zeit der Restauration zu verbreiten. Im zahlreichen Fallstudien wird exemplarisch der Weg der romantischen Naturforschung zwischen 1798 und 1848 nachgezeichnet. Aus den Porträts der vier Autoren entsteht ein faszinierendes Mosaik, das der Forschung viele neue Impulse liefert.
Autorenportrait
Stefan Höppner ist Leiter des Projektes Autorenbibliotheken beim Forschungsverbund Marbach Weimar Wolfenbüttel und forscht an der Klassik Stiftung Weimar zu Goethes privater Bibliothek. Er ist außerdem Privatdozent für Neuere deutsche Literatur an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg sowie Adjunct Associate Professor of German Studies an der University of Calgary, Kanada.