Beschreibung
In der Beschäftigung mit den neuen Medien wurde in den letzten 30 Jahren nicht nur das starke Medium "Masse" vergessen, sondern ebenso das Universalmedium (in seinen mehrfachen Metamorphosen, als Bild, Ton, Wort, Design, Geld, Wahrnehmung etc.), das heute alles formatiert und noch radikal verschiedene Systeme und Kulturen letztlich zu überschreiben versteht. Daher werden hier Medien als prägende und formatierende Mittel von Kultur überhaupt untersucht und in ihren Wirkungen, Auswirkungen, Imaginationen sowie epistemologischen und poietischen Intentionen theoretisch eingefangen. Hierbei werden auch die theoretischen Knoten verortet, wie sie etwa auch die Texte eines Deleuze, Zizek, Derrida oder Agamben in der digital vernetzten Weltgesellschaft bilden. Es handelt sich um eine Theorie der Medien, die die Medien (Mittel) weder verabsolutiert, noch pseudokritisch traktiert, vielmehr sie auf ihre Bedeutung hin befragt und sie auch in Beziehung zu einem Nichtmedialen setzt. Eine These dieser Studie lautet: alles Mediale, Vermittelte, zehrt vom Unmittelbaren und weist auf dieses zurück, gerade weil es das Unmittelbare prägt und medial formatiert, aber darin eben auch nicht ganz aufgeht.
Autorenportrait
Stavros Arabatzis ist Privatdozent an der Universität zu Köln. Er promovierte in Bremen und habilitierte sich an der Universität zu Köln, wo er die Fächer Design-, Kunst- und Medientheorie unterrichtet. Buchpublikationen: Allegorie und Symbol (1998); Versenkung ins Äußere (2004); Schockerfahrung und Medienphysiognomie (2005); Ich suche Menschen. Philosophische und biographische Fragmente (2007).