Beschreibung
Klimawandel, Umweltgerechtigkeit, Biotechnologie - am Beginn des 21. Jahrhunderts markieren diese Stichworte die wachsende gesellschaftliche Bedeutung von Ökologie- und Umweltfragen. Darüber hinaus rufen sie die Krise des Verhältnisses zwischen Kultur und Natur ins Bewusstsein. Angesichts dieser Tatsachen ist es dringend notwendig, die Funktion der Geisteswissenschaften, insbesondere der Literatur- und Kulturwissenschaften, neu zu bestimmen. Der vorliegende Band, der einen Einblick in das noch junge Feld ökologisch orientierter Literatur- und Kulturwissenschaft bietet, will dazu einen Beitrag leisten. Die Herausgeberinnen gehen von zwei zentralen Prämissen aus: (1) unser Zugang zur Welt ist immer ein symbolisch bzw. diskursiv vermittelter und (2) das gegenwärtige, krisenhafte Verhältnis zwischen Natur und Kultur verweist auf eine Krise der Phantasie, der Imagination und des Denkens, mithin also auf eine ästhetische und epistemologische Krise. Die hier versammelten Aufsätze beleuchten historische, poetologische und konzeptuelle Dimensionen dieses Zustandes. Damit soll deutlich gemacht werden, dass die Lösung von Umweltproblemen, die Bewältigung der in ihrer Dimension letztlich globalen Krise und damit die Ökologisierung von Gesellschaften nur dann gelingen kann, wenn die kulturell formative Funktion von Texten in ihrer Relevanz erkannt und in den umweltpolitischen Diskussions- bzw. Problemlösungsprozess eingebracht wird.
Bisherige Forschungsschwerpunkte der Herausgeberinnen:
ökologisch orientierte Literatur- und Kulturwissenschaft; African American Studies; amerikanische Erzählliteratur