Beschreibung
Inspiriert von der beeindruckenden Themenvielfalt der wissenschaftlichen Arbeiten von Klaus Kaindl präsentiert dieser Sammelband Beiträge von namhaften Autor:innen zur translatorischen Theorie und Praxis. Die im Buch abgebildete Themenpalette reicht von Beiträgen zur Ausgestaltung der Disziplin, in denen der Blick auf zentrale Grundfragen des Übersetzens, Aspekte von Multimodalität, soziokognitive Translationsprozesse, die Technologisierung der Arbeitswelt von Translator:innen sowie die Social-Media-Sichtbarkeit von Translator:innen gerichtet wird, bis hin zu Studien aus dem Feld der (Literary) Translator Studies, in denen Übersetzer:innen als Gestalter:innen im Zentrum stehen. Weitere Abschnitte widmen sich dem weiten Feld der literarischen Übersetzung, mit Fallstudien zu Übersetzungen aus verschiedenen Genres (Belletristik, Lyrik, Theatertexte, Operntexte, Jugendliteratur, Comics), sowie dem Wirken von fiktionalen Translator:innen in Film und Literatur. Ein persönlicher Nachklang mit Fokus auf dem Operntext als Übersetzungsphänomen rundet den Sammelband ab. Der Band richtet sich an Forscher:innen aus der Translationswissenschaft und verwandten Disziplinen. Er liefert einen Einblick in rezente zentrale Entwicklungen des Fachs und spiegelt die facettenreiche Themenvielfalt aktuellen translationswissenschaftlichen Schaffens.
Autorenportrait
Univ.-Prof. Dr. Mira Kadric-Scheiber ist Professorin für Dolmetschwissenschaft und Translationsdidaktik an der Universität Wien
Dr. Waltraud Kolb ist Assistenzprofessorin für Literaturübersetzung am Zentrum für Translationswissenschaft der Universität Wien
Univ.-Prof. Mag. Dr. Sonja Pöllabauer ist Professorin für Dolmetschwissenschaft (Kommunaldolmetschen) am Zentrum für Translationswissenschaft der Universität Wien.
Inhalt
Ouvertüre
Waltraud Kolb, Sonja Pöllabauer & Mira Kadric: "Von den Rändern ins Zentrum". Die Wissenschaftsreise von Klaus Kaindl
Werkverzeichnis Klaus Kaindl
Martin Stegu: (Meta-)Biographisches zu und für Klaus Kaindl
I Gestaltung einer Disziplin
Franz Pöchhacker: Von verbal zu multimodal. Translationswissenschaftliche Entwicklungslinien
Hanna Risku: Reflections on individualized and extended translator studies
Andrew Chesterman: Benjamin, without doubt?
Peter Sandrini: Logotherapie für Translator:innen? Selbstverständnis und Kompetenzsuche im Zeitalter der Automatisierung
Alexander Künzli: "Aber ein toller Film reicht, und man ist wieder Feuer und Flamme für den Beruf". Zur Arbeitszufriedenheit von Untertitel-Expert:innen
II Übersetzer:innen als Gestalter:innen
Michelle Woods: Rooms, wombs, and stanzas. Translator memoir and Translator Studies
Brian James Baer: Editorial Purgatory. The English translation of José Lezama Lima's Paradiso
Wolfgang Pöckl: H. C. Artmann als Übersetzer in Nichtstandardvarietäten
Nitsa Ben-Ari: Is a translation ever finished?
Susanne Hagemann: Textual and academic visibility. Three translators of Lewis Grassic Gibbon's Sunset Song
Mikael Evdokimov: Translator:innen als Influencer:innen. Zur Brisanz translatorischer Social-Media-Sichtbarkeit
III Das weite Land der Übersetzung
Norbert Bachleitner: Zwischen historischer Rekonstruktion und Aktualisierung. Übersetzungen von Karl Kraus' Die letzten Tage der Menschheit ins Englische und Französische
Patricia Godbout: À propos de la traduction des littératures autochtones du Canada
Monika Wozniak: Young adult novels from communist Poland in translation. A comparative look at Hanna Ozogowska's Ucho od sledzia in German and Italian versions
Marco Agnetta: La ritraduzione dei libretti d'opera come negoziazione del loro potenziale ermeneutico
Vitaly A. Nuriev & Vladimir I. Karpov: Intersemiotische Übersetzung und Interpunktionszeichen. Einige Überlegungen dazu, wie man bei Verfilmungen Klammern auflöst und Gedankenstriche einsetzt
IV Beyond Translation
Judith Woodsworth: Imagining translation, thinking in metaphors
Christiane Nord: Wortsucht und sprachlicher Eigensinn. Das Gewicht der Worte von Pascal Mercier
Ingrid Kurz: Sara und Lorena. Zwei Konferenzdolmetscherinnen in Kriminalromanen aus der Feder von Praktikerinnen
Nachklang
Mary Snell-Hornby: "... e poi le parole". Der Operntext als Übersetzungsphänomen