Beschreibung
Der jüngere Plinius erweist sich nicht nur in seinen berühmten Briefen über den Vesuv-Ausbruch, verschiedene Gespensteranekdoten oder spielende Delphine als Meister der Erzählkunst. Auch zahlreiche weitere Einzelbriefe sowie Briefpaare und Briefzyklen sind als kunstvolle Erzählungen gestaltet. Die vorliegende Studie bietet erstmals eine systematische Analyse der narrativen Techniken des jüngeren Plinius und den damit verbundenen Strategien der Lektüresteuerung. Neben der Frage, wie antike Autoren und Leser das narrative Potenzial von Briefen einschätzten wird auch untersucht, inwieweit sich die Ansätze der modernen Narratologie auf eine antike Briefsammlung anwenden lassen. Im Zentrum der Analyse stehen insbesondere Briefe und Briefzyklen über Plinius als Anwalt bzw. erfolgreicher Redner, als prinzipientreuer Senator sowie schließlich als Freizeitdichter. Auch die Erzählstrategien des Epistolographen in Briefen über Mirabilien und Naturphänomene werden untersucht.
Autorenportrait
PD Dr. Margot Neger ist Assistant Professor im Fach Latein am Department of Classics and Philosophy der University of Cyprus.
Inhalt
Vorwort
Häufig verwendete Abkürzungen
Einleitung
I DIE NARRATIVITÄT DER BRIEFE
1. Narrare in der antiken Epistolographie - epistolary narratives
2. Epistolographie und Narratologie
II NARRATIVE STRATEGIEN
1. Narrationen über rhetorische Performanz am Schauplatz Gericht
2. Eingelegte Schriftlichkeit: Briefe über Stimmtäfelchen und Inschriften
3. Konstruieren einer Dichter-Biographie
4. Der Briefzyklus über Mirabilien und Naturphänomene
Epilog
Bibliographie
Stellenindex