Beschreibung
Die Studie untersucht erstmals die Beziehungen zwischen Text und Bild in so genannten Künstlerbüchern, Livres de dialogue, in Deutschland und Frankreich im Zeitraum von 1980 bis 2004. Livres de dialogue sind Werke, die von Dichtern und Künstlern gemeinsam erstellt wurden, ohne dass sich Bild und Text schlicht ergänzen und ohne dass sie in ein hierarchisches Abhängigkeitsverhältnis zueinander treten. Die analy sierten Werke decken ein breites Spektrum der zeitgenössischen Lyrik und Malerei ab, u.a. mit Werken von Mayröcker, Benn, Du Bouchet und Rühmkorf, van Velde, Weiler oder Watschk. Nach einer einleitenden Analyse der Prozesse, die sich mit der Darstellung des dichterischen und des malerischen Objekts befassen, wird im Folgenden der Dialog zwischen Text und Bild im weiteren Sinne untersucht, anhand der Begriffe des Raums, des Fragments, des Körpers und des kreativen Schaffensprozesses. Dabei werden u.a. folgende Fragen behandelt: Was sind im beschriebenen Kontext die spezifischen Unterschiede zwischen einem Text und einem Bild? Was passiert, wenn ein künstlerisches Ausdrucksmittel versucht, sich die Eigenschaften des anderen anzueignen? Welche neuen Wahrnehmungsformen werden durch diese Begegnung ermöglicht und wo liegen ihre Grenzen?