Beschreibung
Mit diesem Buch hat Gabriele Riedle nichts Geringeres gewagt als eine faustische Inspektion der globalisierten Körper, Seelen und Geister an der Schwelle zum 21. Jahrhundert - eine Suchbewegung, die das Treibgut der Gedanken und Gefühle, Ideologeme und Phantasmagorien einer ganzen Generation aufwühlt.
Eine Art Mephisto-Figur schickt die Erzählerin zu ihren Freunden in ein norddeutsches Waldidyll. Die abgelegene Lichtung wird jedoch von Gespenstern heimgesucht: von Mördern und verlorenen Göttern, Georgiern und Rumänen, Terroristen und toten Vätern, aber auch von höchst lebendigen Gestalten aus dem Trinkerterritorium jenseits der Elbe. Deshalb flüchtet diese kleine Gruppe von Versprengten ans Ende der Welt, auf die Galapagos-Inseln, dorthin, wo Darwin dem Geheimnis der Evolution auf die Spur gekommen ist. Aber dem Scheitern entgeht sie nicht; denn auch dieses Paradies ist längst zur Hölle geworden.
Riedles Prosa ist mit allen Wassern der Reflexion gewaschen und voller übermütiger Kapriolen, aber ihr Tempo ist furios und ihre Ambition vermessen. Wo gibt es noch Ruhe, wo Rausch, Grenzüberschreitung, Selbstbefreiung, Entfesselung - und Demut? Wo endet die Reise? Wenn ich gewußt hätte, sagt die Autorin, daß ich bei den ganz großen Fragen landen würde, hätte ich dieses Buch erst gar nicht angefangen. Es gehört Verwegenheit dazu, eine Geschichte zu erfinden, die so entschieden mit aller Beschaulichkeit bricht. Wer sich ihrem Sog überläßt, wird sie nicht aus der Hand legen, auch wenn es spät geworden ist.