Beschreibung
Nach einem unter Germanisten gängigen Vorurteil beschränkt sich die religiöse Dichtung des Mittelalters theologisch weithin auf Reproduktion des anerkannten kirchlichen Dogmas. Die vorliegende Untersuchung zeigt jedoch, dass Priester Wernher in seinen «Driu liet von der maget» nicht nur zu dogmatischen Streitfragen seiner Zeit Stellung nimmt, sondern dass sich hinter der Symbolsprache des Dichters auch Aussagen verbergen, die dem damaligen Stand der theologiegeschichtlichen Entwicklung weit vorauseilen.