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Über den 'tatsächlichen Zusammenhang' im Bankrottstrafrecht

Zugleich ein Beitrag zur Dogmatik des sog. bedingten Gefährdungsdelikts, Schrift

Rotsch (Prof. Dr.), Thomas / A Zöller (Prof. Dr.), M
Erschienen am 01.08.2017, Auflage: 1. Auflage
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783811444560
Sprache: Deutsch
Einband: Gebunden

Beschreibung

Eine (drohende) Insolvenz ist eine herausfordernde Ausnahmesituation für Unternehmer und zugleich eine besondere Gefahrensituation für die Gläubiger. Das Insolvenzstrafrecht belässt dem Schuldner in dieser Lage nur einen "schmalen Verhaltenskorridor" erlaubter unternehmerischer Aktivität. Die Strafbestimmung des Bankrotts (§ 283 Abs. 1 StGB) sanktioniert hierbei nicht mehr vertretbare und daher wirtschaftswidrige Verhaltensweisen, sofern der wirtschaftliche Zusammenbruch (§ 283 Abs. 6 StGB) irgendwann tatsächlich eintritt. Damit ist die Frage der erforderlichen Verknüpfung zwischen der zunächst nur riskanten Handlung und der weiteren Zuspitzung der wirtschaftlichen Krise angesprochen: Hängt die Bestrafung des Spielers, der den Verlust seines Einsatzes in Kauf nimmt, wirklich vom konkreten Pech im Spiel ab oder bleibt der Spieler umgekehrt straffrei, wenn ihm das Glück hold ist und er das Spiel gewinnt und so einen Zusammenbruch verhindert? Die hierzu vom BGH eher uneinheitlich verwendete Rechtsfigur des "tatsächlichen Zusammenhangs" ist nur schwer handhabbar, dazu in dieser Form rechtlich einzigartig und ohne dogmatische Unterfütterung. Sie ist gleichwohl nicht selten entscheidend für die Reichweite der Bankrottstrafbarkeit. Nachdem die Vorschrift des § 283 StGB durch die Aufgabe der "Interessenformel" inzwischen aus ihrem Schattendasein befreit wurde, unternimmt die vorliegende Arbeit den Versuch, die materiell-rechtliche (Nicht-)Erforderlichkeit eines Zusammenhangs zwischen Bankrotthandlung und Bankrott in rechtsdogmatischer Hinsicht näher zu präzisieren. Die Arbeit wurde mit dem Dr.-Eduard-Martin-Preis 2017 der Universitätsgesellschaft des Saarlandes ausgezeichnet.

Autorenportrait

Frau Dr. jur. Alexandra Windsberger ist wissenschaftliche Mitarbeiterin der Universität des Saarlandes am Lehrstuhl von Prof. Dr. Marco Mansdörfer Strafrecht, einschließlich Wirtschaftsstrafrecht und Strafprozessrecht sowie am Lehrstuhl von Prof. Dr. Heinz Koriath Strafrecht, Strafprozessrecht, Rechtsphilosophie und Rechtstheorie.

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