Beschreibung
Die Grenze im archäologischen Kontext: Künstlich geschaffenes Konstrukt oder bereits von frühgeschichtlicher Bedeutung? Die Frage, wo sich Grenzen befinden und was sie bedeuten, stellt sich nicht nur für unsere moderne Gesellschaft. Auch in der Archäologie spielen Grenzen eine wichtige Rolle: Nicht nur als geografische Eingrenzungen, sondern auch als Einschränkungen der wissenschaftlichen Möglichkeiten sind sie allgegenwärtig. Die Herausgeber Julia Menne und Mirco Brunner haben einen Sammelband mit den aktuellen Forschungsansätzen zu Gestalt und Bedeutung von Grenzen in der Geschichte Mitteleuropas zusammengestellt: - Wie wurden und werden Grenzen in der Archäologie definiert? Grenzen als Spiegel des gesellschaftlichen Wandels von der Frühgeschichte bis zur Gegenwart Geografische Besonderheiten als natürliche Abgrenzungen Wie Ausgrabungen die grenzüberschreitende Wanderlust unserer frühesten Vorfahren belegen Zeitlich geordnete Beispiele mit zahlreichen Abbildungen von der Mittelsteinzeit bis zu Relikten an der ehemaligen innerdeutschen Grenze Grenzen in Mitteleuropa von der Steinzeit bis ins 20. Jahrhundert Grenzen bedeuten für Archäologen nicht nur räumliche Abtrennung wie der römische Grenzwall. Auch innerhalb einer Gesellschaft gibt es soziale Grenzen, die sich zum Beispiel anhand von Grabbeigaben aus der Bronzezeit rekonstruieren lassen. Ein historisches Ereignis wie die Reformation markiert nicht nur einen großen religiösen Umbruch, sondern ist gleichzeitig die Grenze zwischen Spätmittelalter und Früher Neuzeit. Die Beiträge des Sonderhefts von "Archäologie in Deutschland" sind so vielfältig wie ihre Verfasser und die Zeiträume, die sie besprechen - ein spannender Einblick in den aktuellen Stand der Forschungen, für Experten ebenso wie für historisch interessierte Leser!