Beschreibung
Als die Fischer Baldiri Cremat und Pau Saldet im Hafen von Cadaqués auftauchen,
erkennt sie der Ich- Erzähler dieses kurzen, raffinierten Textes sofort
wieder – denn ihr Boot, die »Mestral«, hat dereinst ihm gehört. Anstatt sich der
beschwerlichen Tätigkeit des Schreibens hinzugeben, nimmt er die Einladung
der beiden Fischer an, ihnen auf ihrer Fahrt nach Cap Leucate im französischen
Teil Kataloniens Gesellschaft zu leisten. So werden auf dem Weg dorthin sämtliche
pittoresken Hafenstädtchen angesteuert und ausgiebig die lokalen kulinarischen
Spezialitäten gekostet – als Alibi, wohlgemerkt.
Denn dass Cremat und Saldet keineswegs vorhaben, lediglich ihr Olivenöl
zu verkaufen, versteht sich von selbst. Vielmehr planen die Fischer, in Frankreich
Ersatzteile für Fahrräder zu laden und zurück über die spanische Grenze zu
schmuggeln. Dumm nur, dass ausgerechnet kurz vor dem Ziel das Wetter umschlägt
und sich ein ordentlicher Mistral zusammenbraut, der dem Namen des
Schiffes alle Ehre macht …
Autorenportrait
Josep Pla, geboren 1897 in Palafrugell und 1981 in Llofriu
gestorben, ist bis heute einer der populärsten katalanischen
Schriftsteller – obwohl er sich mit seiner eigenwilligen
Prosa
sämtlichen (Gattungs-)Konventionen stets
entzogen hat. Neben dem Grauen Heft, seinem tagebuchartigen
Hauptwerk, verfasste er u. a. Reiseberichte,
Chroniken und allerlei kulinarische Betrachtungen – speziell
übrigens zur Fischküche.
Rezension
»Wer das Leben im Süden kennenlernen will, die Menschen, den Wein, das Meer,
der kommt um Josep Pla nicht herum. Man kann bei ihm mehr über Katalonien
erfahren als im besten Reiseführer.« Börsenblatt