Beschreibung
Die Grenzlanduniversität Kiel gilt als nationalsozialistische Musterhochschule, an der der Parteiwille regierte und die Professoren und Studierenden dem NS-Regime zuarbeiteten. Doch ausgerechnet zu den studentischen Funktionären des Studentenbundes existiert bislang keine eigenständige Untersuchung. Erstmalig wird daher das jungakademische Führerkorps am Beispiel der Kieler Universität vor dem Hintergrund einer Politkarriere betrachtet. Die Studie widmet sich auf breiter Quellen- und Literaturbasis den spannungsreichen, von Kooperation wie Konfrontation geprägten Beziehungen zwischen dem studentischen Funktionärskorps, den Hochschulbehörden und den nationalsozialistischen Staats- und Parteistellen im Zeitraum von 1927 bis 1945 - einer Zeit gesellschaftlicher Umbrüche und zahlreicher politischer Konflikte. Auszeichnung Die Arbeit wurde mit dem Fakultätenpreis der Schleswig-Holsteinischen Universitäts-Gesellschaft des Jahres 2018 sowie dem Wissenschaftspreis der Bürgerstiftung Schleswig-Holsteinische Gedenkstätten ausgezeichnet.
Autorenportrait
Dr. Martin Göllnitz, geboren 1982, hat die Fächer Geschichte und Germanistik an der Universität Kiel studiert. Von 2014 bis 2017 forschte er dort als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Abteilung für Regionalgeschichte, wo er auch mit einer Studie über die Handlungsmöglichkeiten jungakademischer NS-Funktionäre promoviert wurde. Im direkten Anschluss forschte und lehrte er als Gastwissenschaftler für sechs Monate an der Universität Odense (Dänemark) und von Oktober 2017 bis Februar 2019 als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Arbeitsbereich Zeitgeschichte an der Universität Mainz. Seit März 2019 ist er als wissenschaftlicher Assistent an der Professur für Hessische Landesgeschichte der Universität Marburg tätig.