Beschreibung
Wer im 18. und frühen 19. Jahrhundert in Basel etwas verlor, kam nicht umhin, sich an das sogenannte Berichthaus zu wenden. Auf diese Weise fanden tausende von vermissten oder gefundenen Objekten den Weg ins Basler Avisblatt – eine gedruckte Plattform für Verkaufsanzeigen, Leihgesuche und Arbeitsangebote. Diese Verlust- und Fundanzeigen bilden die Quellengrundlage des Buches und ermöglichen Einblicke in Konsumwelten, materielle Kulturen und Alltagsmobilitäten einer städtischen Gesellschaft. Darüber hinaus sind Verlustanzeigen auch Ausduck von Vigilanz, Misstrauen und Devianz im urbanen sozialen Nahbereich, woran sich die dringende Frage anschliessen lässt: Wann galt im Basel der Sattelzeit ein Objekt eigentlich als «verloren»?
Autorenportrait
Lars Dickmann ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Doktorand am Graduiertenkolleg «Ambivalent Enmity» an der Universität Heidelberg. 2022 hat er seinen Master in Europäischer Geschichte in globaler Perspektive an der Universität Basel abgeschlossen. Von 2018 bis 2022 war er im SNF-Projekt «Märkte auf Papier. Informationen, Daten und Nachrichten im Basler Avisblatt, 1729–1845» angestellt.
Rezension
Konsum, Besitz und Mobilität? Verlustanzeigen als Quellen