Beschreibung
Welcher Zusammenhang besteht zwischen den historischen Stereotypen des Deutschen und zeitgenössischen Begriffen der schweizerischen Nation? In welcher Form sind Stereotype des Deutschen von zeitgenössischen Sozial- und Kulturtransfers (Migration, gemeinsames Bildungssystem, politischer Austausch etc.) bestimmt? Welche Rolle spielt die Kategorie Geschlecht für solche Zuschreibungen; wie «gendered» sind Differenzvorstellungen? Fünf Beiträge untersuchen zu verschiedenen Zeiten und aus unterschiedlichen Perspektiven die Bilder und Darstellungen der Deutschen aus Sicht der Schweiz. Empirische Beispiele aus Mittelalter, Frühneuzeit und Neuzeit sowie aus den verschiedenen Sprachregionen der Schweiz analysieren Wahrnehmungen von Gleichheit und Andersartigkeit (Identität und Alterität) im schweizerisch-deutschen Spannungsfeld sowie ihre Bedeutung für die Repräsentationen schweizerischer Nationalität. Unter anderem werden dabei z.B. die Bilder (sowohl im Sinne bildlicher als auch verbaler Darstellungen) von Deutschen vor dem Hintergrund der vielschichtigen Sozial- und Kulturtransfers zwischen Deutschland und der Schweiz beleuchtet. Die in diesem Band zusammengeführten Beiträge wurden anlässlich des Deutschen Historikertages 2006 in Konstanz vorgetragen und werden hier erstmals publiziert. Inhalt Vorwort Guy P. Marchal: «Quia Germani estis» (Jakob Wimpfeling). «Schweizer» und «Deutsche» um 1500? Hans Ulrich Jost: Bewunderung und heimliche Angst: gesellschaftliche und kulturelle Reaktionen in Bezug auf das deutsche Kaiserreich Martin Lengwiler: Transfer mit Grenzen: das «Modell Deutschland» in der schweizerischen Sozialstaatsgeschichte (1880–1950) Georg Kreis: Das schweizerische Bild der Deutschen um 1945 Regina Wecker: Geschlecht und nationale Identität: Darstellungen und Berichte über Deutschland (1945–1947)
Autorenportrait
Der Herausgeber: Georg Kreis, geboren 1943, ist emeritierter Professor für Neuere Allgemeine Geschichte an der Universität Basel und der ehemalige Leiter des Europainstituts. Regina Wecker, geb. 1944, ist Professorin für Frauen- und Geschlechtergeschichte an der Universität Basel. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Frauenlohnarbeit, Zivilrecht und Bürgerrecht.