Beschreibung
Biblische Bildkunst wurde in den Werkstätten Konstantinopels des 6. Jahrhunderts als allegorische Erzählung von Gott neu konzipiert. Der mythologische Wahrheitsdiskurs war verblaßt. Er lebte in der Bildung fort. Seine Auslegungsmethode aber, die Allegorese, wie auch ihre Darstellungsmittel des Naturalismus und des Verismus wurden nun auf alt- und neutestamentliche Erzählungen übertragen. Griechische Allegorese, wörtlich das andere Sprechen, das in der Klassik eine vertiefte Wahrheit des Kosmos und in hellenistischer Zeit eine verborgene oder verrätselte Weisheit umschrieb, bezeichnete nun die Vorsehung Gottes, die Gottesnähe der Herrschaft und die überzeitliche Handlung der Liturgie. Scheinbar bekannte Hauptwerke des 6. Jahrhunderts wie die Elfenbeinkathedra in Ravenna, der Purpurcodex von Rossano, die zyprischen Silberschalen zum Davidleben und die Salomon Miniatur in Kopenhagen werden in diesem Buch neu erschlossen.
Autorenportrait
Prof. Dr. phil. Rainer Warland lehrte bis zu seinem Ruhestand im Jahre 2016 Christliche Archäologie und Byzantinische Kunstgeschichte an den Universitäten Göttingen, Halle und Freiburg. Er studierte Kunstgeschichte, Klassische Archäologie und katholische Theologie. Seine Forschungen betreffen Topographie und Kirchen Kappadokiens/Türkei und die Bildkunst der Spätantike und von Byzanz.
Inhalt
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