Beschreibung
Mit dem ersten Spatenstich für die Nordweststadt begann 1961 im Norden Frankfurts ein trauriges Kapitel für die örtliche Bodendenkmalpflege. War es in den Jahren zuvor noch möglich, planmäßig ein größeres Areal des Steinkastells in Heddernheim freizulegen (1957-59) und einen größeren Schnitt durch die nördliche Stadtmauer des Civitas-Hauptortes NIDA zu legen (1960), zwangen die rasch fortschreitenden Baumaßnahmen die Stadtarchäologie nun zu einer anderen Vorgehensweise. Neben der Beobachtung von Baugruben konnten im römischen Stadtgebiet nur noch wenige Flächengrabungen stattfinden. Nicht zuletzt wegen der sichtbaren Hilflosigkeit der Archäologen angesichts des plötzlichen, massenhaften Fundanfalls entwickelte sich bis 1973 ein privates, wildes Grabungs(un)wesen; nur einige dieser Altertumsfreunde bemühten sich um sorgfältiges Ausgraben und lieferten ihre dokumentierten Beobachtungen im Museum ab.