Beschreibung
Eschweiler gehörte neben Romano Guardini oder Karl Adam zu den bedeutenden Theologen der Zwischenkriegszeit. Er verschaffte sich einen Ruf als Fundamentaltheologe und löste heftige Kontroversen aus. Sein Schaffen als Theologiehistoriker, das die Entwicklung der theologischen Erkenntnislehre zwischen Tridentinum und Erstem Vatikanum in den Blick nahm, findet bis heute Beachtung. Im Kreis um den Staatsrechtler Carl Schmitt profilierte er sich als eigenständiger "politischer Theologe". Seine spätere Verstrickung in den Nationalsozialismus, zu dem er ab 1933 eine katholisch-theologische "Brücke" aufzubauen versuchte, macht Eschweiler zu einer äußerst umstrittenen Persönlichkeit. Als Mitglied von NSDAP und SA gehörte er zu den "Denkern des Dritten Reiches". Aufgrund von erstmals zugänglichem Material aus Eschweilers Nachlass und weiteren archivalischen Quellen kann sein Engagement für das NS-Regime neu beurteilt werden.
Autorenportrait
Thomas Marschler, 1969 in Düsseldorf geboren, studierte Theologie, Philosophie und Geschichte in Bonn und München. Nach der Priesterweihe 1996 und Jahren der Seelsorge in der Erzdiözese Köln wurde er zum Weiterstudium freigestellt und promovierte jeweils in Theologie und Philosophie. Der Habilitation in Bochum folgte 2007 die Ernennung zum Universitätsprofessor für Dogmatik an der Katholisch-theologischen Fakultät der Universität Augsburg.