Beschreibung
„Ein Film, der unter die Haut geht“, "der liegt mir schwer im Magen" solche Beschreibungen der Kinoerfahrung sind keine Seltenheit und verweisen auf die unmittelbare körperliche Wirkung, die ein Film noch vor jeder rationalen Reflexion seiner Bedeutung auf die Zuschauerinnen und Zuschauer hat. In den Filmwissenschaften wird dieser Aspekt jedoch erst seit kurzem und von einigen wenigen Autorinnen und Autoren reflektiert. Ebenso wenig wird die körperliche Ebene der religiösen Erfahrung thematisiert, trotz ihrer biblischen Verankerung, ihrer langen Tradition in der Mystik und ihrer Bedeutung für das christlich-jüdische Menschenbild.
In dieser Arbeit wird der Körper unter Einbezug neuer körperbezogener Ansätze der Filmwissenschaften und Theologie als Schnittpunkt religiöser und filmischer Erfahrung theoretisch begründet und seine Rolle in Filmanalysen (Basic Instinct, Apocalypse Now, Strange Days usw.) exemplarisch illustriert. Damit wird nicht nur ein neues Modell im Dialog zwischen Film und Theologie entwickelt, sondern auch ein neuer Blick auf Körperdiskurse in Gesellschaft und Theologie ermöglicht.
Autorenportrait
Stefanie Knauß, Dr. theol., geb. 1976, studierte Anglistik und Kath. Theologie in Freiburg, Manchester und Graz. Seit 2007 Research Fellow an der Fondazione Bruno Kessler - Centro per le Scienze Religiose, Trento/Italien.