Beschreibung
Netzwerkanalyse und Systemtheorie sind zwei verbreitete Formen der sozialwissenschaftlichen Annäherung an Gesellschaft. Im Wechselspiel von theoretischen Überlegungen und empirischen Analysen untersucht der Verfasser, was sie zur Erklärung von Verhaltensweisen beitragen können, die von gesellschaftlicher Norm und Normalität abweichen. Dabei lotet er auch Möglichkeiten einer Verknüpfung der beiden Ansätze aus Die materielle Grundlage der Arbeit bilden empirische Studien zu so divergierenden Themen wie Schutzgelderpressung, Armut und Kriminalität, Proteste gegen Tiefflug oder fremdenfeindliche Gewalt in der Bundesrepublik. Ein weitere Studie untersucht NSDAP-Ortsgruppen in der Frühzeit der Weimarer Republik. Obwohl das Resümee des Verfassers mit Blick auf die angestrebte Integration von Netzwerkanalyse und Systemtheorie verhalten pessimistisch ist, enthält das Werk eine Fülle von Erkenntnissen empirischer wie theoretischer Art. Es richtet sich daher ebenso an Sozialwissenschaftler wie an Kriminologen. Der Autor ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Kriminologischen Forschungsinstitut Niedersachsen und Privatdozent am Institut für Soziologie der Universität Hamburg.