Beschreibung
Das Buch ist einerseits als Informations- und Lehrbuch für fortgeschrittene Theologiestudierende, anderseits als Informationsbuch für alle theologisch Interessierten gedacht. Es enthält Basisinformationen über theologische, literaturwissenschaftliche, psychologische, kunstwissenschaftliche, befreiungstheologische, feministische, philosophische, neutestamentliche, patristische und reformatorische hermeneutische Ansätze. Andererseits ist es der Versuch einer kontextuellen europäischen Hermeneutik. Drei Leitfragen stehen im Zentrum des Buches: 1. Wie gehen wir mit der Vielfalt und der Pluralität von Interpretationen neutestamentlicher Texte um, die möglich und von den Texten her legitim sind, ohne in einer postmodernen Beliebigkeit zu enden? Wie können wir eine pluralistische Kirche auf die Bibel gründen? 2. Wie können wir neutestamentliche Texte ganzheitlich verstehen, nicht nur durch den Intellekt, sondern auch durch Gefühl und Handeln, nicht nur durch Sprache, sondern beispielsweise auch durch Bilder? Wie können wir von einer durch die Lehre bestimmten Theologenkirche wegkommen? 3. Wie können wir heute aufgrund der neutestamentlichen Texte noch von Gott reden, in einer Gesellschaft, in der die meisten Menschen ihre Grundfragen nicht mehr als Frage nach Gott formulieren? Beantwortet die Theologie nicht Fragen, die heute gar niemand mehr stellt? Das Grundanliegen dieser Hermeneutik ist der Dialog. Die wichtigsten Dialogpartner sind die neutestamentlichen Texte. Ihr wichtigster Adressat ist die Kirche, verstanden als Gesprächsgemeinschaft über die Bibel und als offenes Haus ohne trennende Wände.
Autorenportrait
Ulrich Luz, geb. 1938, Dr. theol., ist emeritierter Professor für Neues Testament an der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Universität Bern.