Beschreibung
Das Buch behandelt das staatsrechtliche Verhältnis Böhmens zum Heiligen Römischen Reich deutscher Nation vom 12. Jh. bis 1806. Erstmals werden hier sämtliche Aspekte dieser Beziehung wie das Lehnsverhältnis, die Stellung Böhmens bzw. seines Königs zur Reichsgerichtsbarkeit, zu Reichstagen, zu den Reichssteuern, zum Reichsvikariat etc. und nicht zuletzt zur Königswahl in ihrer Gesamtheit differenziert und detailgenau für Mittelalter und Frühe Neuzeit gleichermaßen untersucht. Dabei kommt diese Arbeit über ein Problem der Reichsverfassungsgeschichte, das schon seit dem 17. Jh. zwischen deutschen und böhmischen/tschechischen Gelehrten kontrovers diskutiert wird, nach Auswertung aller relevanten archivalischen und edierten Quellen zu dem Schluss, dass Böhmen in vieler Hinsicht eine Sonderstellung einnahm. Aber vergleichende Untersuchungen zeigen, dass diese keineswegs einzigartig war. So sehr sich Böhmen auch zwischenzeitlich vom Reich entfremdete, so gehörte es trotzdem fraglos als "membrum" zum Reich.