Beschreibung
Die Kombination von Liberalismus-Forschung und sozialpolitischer Geschichte mag auf den ersten Blick überraschen, wird doch der politischen Vertretung des deutschen Liberalismus häufig sozialpolitisches Engagement abgesprochen. Vor diesem Hintergrund widmet sich diese Untersuchung einer in der Forschung vernachlässigten Thematik. Gemeinhin wird, namentlich im Hinblick auf ihre Ablehnung der Sozialversicherungsgesetze unter Bismarck, den Liberalen eine rein manchesterliberale Einstellung zur Last gelegt und ihre Rolle im Rahmen des Ausbaus des sozialen Sicherungswesens während des Kaiserreichs gering eingeschätzt. In der Untersuchung werden nicht nur linksliberale Konzeptionen nachgezeichnet, sondern es wird auch eine spezifische, erfolgreiche Variante nationalliberaler Politik im Königreich Sachsen herausgearbeitet.