Beschreibung
Was heute oft mit dem Begriff 'Depression' belegt wird, beschreibt Guardini als Schwermut, genauer als Schwer-Mut. Schwere des Gemütes. Eine Last liegt auf dem Menschen. die Kraft der klaren und scharfen Umreißung, der mutige Griff der Formung – das alles wird müde, gleichgültig. Doch nicht der psychischen oder körperlichen Krankheit gilt das Interesse des Geisteswissenschaftlers, sondern der Schwermut als etwas, 'an welchem der kritische Punkt unserer menschlichen Situation überhaupt deutlich wird.'
Guardini beschreibt die destruktiven Kräfte, aber auch das Große, Kostbare und Hohe, das aus dieser Not aufsteigt. Das Wesen der Schwermut schildert er als Sehnsucht nach Liebe in all ihren Formen und Stufen, als Verlangen nach dem Absoluten. Für ihn kann die eigentliche Lösung für Schwermütige nur aus dem Glauben kommen.