Georg Baselitz
Die Helden
Hollein, Max / Mongi-Vollmer, Eva
Erschienen am
01.06.2016, Auflage: 1. Auflage
Beschreibung
Georg Baselitz schuf 1965/66 die monumentale Serie der »Helden« und »Neuen Typen«, die er in wilder Farbigkeit und aggressiv-trotzigem Stil präsentierte. Mit der Hinwendung zur Tradition der figürlichen Malerei stand er in eklatantem Kontrast zu den vorherrschenden abstrakt-expressionistischen Tendenzen der 1960er-Jahre und beschritt einen singulären Weg.In seiner skeptischen Grundhaltung zum Nachkriegsdeutschland betont Baselitz (* 1938) in seinen Werken die ambivalenten Aspekte seiner Gegenwart. Entsprechend widersprüchlich wirken seine »Helden« im zerschlissenen Kampfanzug, denen ihr Scheitern ebenso eingeschrieben ist wie ihre Resignation. Der Kontrast zur bundesrepublikanischen Erfolgsgeschichte des Wirtschaftswunders konnte schärfer kaum sein, doch es ging um mehr: Mit dieser Werkgruppe reflektierte der Maler seine eigene Position im Verhältnis zu dieser Gesellschaft. Es war die Selbstbehauptung und Identitätsbestimmung des Künstlers, die auf dem Spiel stand und die Baselitz mit Wucht formulierte.
Rezension
»Wer dieses Werk in seinen fast fast montrösen Dimensionen erlebt, der wird die Macht dieses Bilderstroms auf physisch direkte Art zu spüren bekommen.«Süddeutsche Zeitung
»Seine kraftvolle Werkgruppe der »Helden« und »Neuen Typen« gilt als Schlüsselwerk der deutschen Kunst der 1960er-Jahre.«KUNST & material
»Gebrochene Figuren in einem gebrochenen Land: Die »Helden« des Georg Baselitz spiegeln die deutsche Nachkriegsidentität. Endlich ist dieser Werkzyklus umfassend zu sehen.«Brigitte wir