Beschreibung
Die Bedeutung von materiellen Artefakten, die in ihrer Form unverändert bleiben, kann sich durch räumliche Bezuge und durch den Wechsel des Kontexts verändern. Durch die räumliche Zuordnung inszeniert, können Artefakte inhaltlich festgelegt oder akzentuiert werden bzw. eine neue Bedeutung erlangen. Inhaltlich festgelegte Artefakte können durch ihre Aufstellung einen Raum, manchmal eine ganze Landschaft, neu und spezifisch deuten. Dabei lassen sich verschiedene Ausprägungen von Kontextwechseln finden. In diesem Band werden räumliche, historische, topographische und diskursive Kontextwechsel in Fallbeispielen analysiert und deren Bedeutungen und Überschneidungen kritisch reflektiert. So zeigen Artefakte der Antike, wie Bildwerke gezielt aus ihren urspr ünglichen Aufstellungskontexten herausgelöst und neu integriert worden sind, wobei dies entsprechend oder entgegen der älteren Verwendung geschehen konnte. Fur die Neuzeit lässt sich zeigen, dass sich durch die Sammlung und die Anordnung von Artefakten Wissenssysteme etablieren und stabilisieren lassen. Hier schließen sich Fragen an: etwa nach der Verwendung von Gegenständen, die eigens für Reisen und den Transfer in andere kulturelle Bereiche geschaffen worden sind; oder nach der Rolle von durch Migrant:innen mitgebrachten Objekten als Identitätsmarker.
Autorenportrait
Thierry Greub ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Internationalen Kolleg Morphomata und Privatdozent am Kunsthistorischen Institut der Universität zu Köln. Sinah Theres Kloß ist Forschungsgruppenleiterin am Bonn Center for Dependency and Slavery Studies, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. Thoralf Schröder ist Juniorprofessor am Archäologischen Institut der Universität zu Köln.