Beschreibung
Das Epos eröffnet, wie vielleicht keine andere künstlerische Form, den Blick auf ein weit zurückreichendes Archiv, in dem Vorstellungen des globalen Ganzen entworfen, reflektiert und gespeichert werden. In doppelter Weise werden deshalb die Anfänge der Globalisierung befragt: Denn zum einen schlagen die besprochenen Epen - Ovids "Metamorphosen", John Miltons "Paradise Lost" und Stanley Kubricks "2001: A Space Odyssey" - selbst als Bezugspunkte der Literatur- und Kulturgeschichte zu Buche, an denen historische Stadien und Prozesse der Globalisierung ablesbar sind. Zum anderen nimmt vorliegendes Buch die erzählten Anfänge in diesen Werken in den Blick, die in Weltanfängen und Kosmogonien das Weltganze konstruieren und auf diese Weise vorstellbar machen. Zwischen der Konstruktion der Welt und der Artikulation ungleicher Machtbeziehungen werden in epischen Werken so die Anfänge der Globalisierung auf neue Art lesbar.
Autorenportrait
Philipp Stelzer ist Literaturwissenschaftler und Mitarbeiter am Institut für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft an der Ludwig-Maximilians-Universität München.