Beschreibung
Wie stehen der Wunsch nach Abenteuern und die Lust des Lesens in Beziehung? Wer aufbricht, um Abenteuer zu suchen, wird von - teils unbewussten - Wunschenergien geleitet. In ähnlicher Weise folgen Leser*innen den arrangierten Wechselfällen des Zufalls gespannt, selbst dann wenn ein gutes Ende bereits absehbar ist. Werden Abenteuerheld*innen auf die Probe gestellt und von ihnen ersehnte Erfahrungen aufgeschoben, erweisen sich psychologische Konzepte wie Angstlust und Vorlust als aufschlussreich. Antriebsmomente der Erzählung und begehrliche Lektüre sind dabei eng verknüpft. Der Sammelband widmet sich dieser Konstellation von Erleben, Erzählen und Lesen in historischer Perspektive: Vom Zusammenspiel von Reise und Eros im antiken Roman über das phantasmatische Begehren Don Quijotes bis zu innovativen Spannungsmodellen der Moderne.
Autorenportrait
Elisabeth Hutter ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin und Doktorandin an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Nathalie Schuler ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin in der DFG-Forschungsgruppe Philologie des Abenteuers. Wolfram Ette ist Literaturwissenschaftler und arbeitet als Privatdozent an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Susanne Gödde ist Professorin für Religionswissenschaft an der Freien Universität Berlin.