Beschreibung
Zensur, männliche, familiäre und sexuelle Gewalt, Krieg und Terrorismus, Shoah, medizinische, theatrale und performative Gewalt Gewaltformen sind in zahlreichen Bereichen sichtbar. Dabei hat Gewalt selbst keinen festen Ort, vielmehr befindet sie sich in permanenten Umformungsprozessen. Während Gewalt in der Literatur vielfach kulturkritische Implikationen hat, erweist sich die Gewalt der Literatur als selbstreflexiv.Der Sammelband analysiert, wie diskursive Gewaltformen ästhetisch geformt werden, wie die gesellschaftliche Gewalt auf literarische Texte zurückwirkt und wie literarische Texte selbst Einfluss auf gesellschaftliche Gewaltformationen nehmen.Das den vorliegenden Band strukturierende Untersuchungsinstrument Gewaltformen/Gewalt formen bietet einen übergreifenden theoretischmethodischen Ansatz: Die literarische Vertextung von Gewalt wird über die Kategorie der Formung mit der Diskursivität der Literatur verbunden.
Autorenportrait
Mandy Dröscher-Teille ist Akademische Rätin am Deutschen Seminar der Leibniz Universität Hannover. Ihre Forschungsschwerpunkte sind u.a. österreichische Autor:innen, Metatextualität und poetologische Selbstreflexion, Nachkriegs- und Gegenwartsliteratur, Shoah-Literatur, Erinnerungskultur und Nationalsozialismus. Till Nitschmann ist Akademischer Rat am Deutschen Seminar der Leibniz Universität Hannover. Seine Forschungsschwerpunkte sind u.a. die Literatur des 20. und 21. Jahrhunderts, Körperdiskurse, Gendertheorie, Literatur und Gewalt, Literatur und bildende Kunst sowie Tyrannenfiguren.