Beschreibung
Eine Untersuchung über den menschlichen Verstand ist der Titel, unter dem das Buch von David Hume im deutschsprachigen Raum bekannt geworden ist. Dementsprechend war die erste deutsche Übersetzung, erschienen 1755 in Hamburg und Leipzig, Philosophische Versuche über die Menschliche Erkenntniß überschrieben. Ein weiterer Titel einer deutschen Übersetzung lautete Untersuchung in Betreff des menschlichen Verstandes, zum Beispiel 1869, übersetzt von Julius von Kirchmann. Während Hume für seine Schrift von Seiten der Schulmetaphysik scharf angegriffen wurde, regte er wichtige Veränderungen in der nachfolgenden Philosophie an. Der Herausgeber der deutschsprachigen Erstausgabe bezeichnete diesen als Wohlthäter der Philosophie, nach dessen Kritik das Feld der Metaphysik neu bestellt werden könne. Immanuel Kant ging noch einen Schritt weiter, indem er aus Humes Skeptizismus die Verpflichtung zur kritischen Prüfung der Erkenntnismöglichkeiten ableitete, die ihn zu seiner kritischen Philosophie führte.
Autorenportrait
David Hume (*7. Mai 1711 in Edinburgh; gestorben 25. August 1776 ebenda) war ein schottischer Philosoph, Ökonom und Historiker. Er war einer der bedeutendsten Vertreter der schottischen Aufklärung und wird der philosophischen Strömung des Empirismus bzw. des Sensualismus zugerechnet. Sein skeptisches und metaphysikfreies Philosophieren regte Immanuel Kant zu dessen Kritik der reinen Vernunft an. Mittelbar wirkte dieser Vordenker der Aufklärung auf die modernen Richtungen des Positivismus und der analytischen Philosophie. In Bezug auf seine wirtschaftswissenschaftliche Bedeutung kann er zur vorklassischen Ökonomie gezählt werden. Hume war ein enger Freund von Adam Smith und stand mit ihm in regem intellektuellem Austausch.