Beschreibung
Vor dem Hintergrund existenzieller Herausforderungen schrieb Erich Neumann dieses frühe Werk, das hier erstmals auf Deutsch ediert vorliegt. Das jüdische Überleben beleuchtet er sowohl aus physischer als auch aus spiritueller und psychologischer Perspektive. Neumann glaubt, dass moderne Juden wieder lernen müssen, was ihre Vorfahren während des babylonischen Exils verloren haben: die Fähigkeit, dem Heiligen direkt zu begegnen, Offenbarungen zu empfangen und zu prophezeien. Er stützt sich auf C. G. Jungs Lehren und Martin Bubers chassidische Schriften und befürwortet Alternativen zum Legalismus und zur frauenfeindlichen Voreingenommenheit. Diese Ideen nehmen Neumanns spätere Werke vorweg, darunter Tiefenpsychologie und neue Ethik, Ursprungsgeschichte des Bewusstseins und Die große Mutter. Das Konzept der Ego-Selbst-Achse, Neumanns charakteristischer Beitrag zur analytischen Psychologie, wird schon hier vorgestellt und umfassend entwickelt.
Autorenportrait
Erich Neumann (1905–1960), Philosoph, Arzt, Psychologe, Schriftsteller, gilt als der bedeutendste Schüler von C. G. Jung. Er wurde in Deutschland geboren, wo er Philosophie, Psychologie und Medizin studierte, in der Hoffnung, Psychoanalytiker zu werden. Er zog 1933 nach Zürich und 1934 nach Israel, wo er als Psychoanalytiker praktizierte.
Ann Conrad Lammers erwarb ihren Master of Divinity am General Theological Seminary in New York und ihren Doktortitel in Theologie und Psychologie an der Yale University. Bis 2015 arbeitete sie als Psychotherapeutin und Ehe- und Familientherapeutin.
Rezension
Eine inspirierende Verflechtung jüdischer und jungianischer Gedanken