Beschreibung
Der Stabreim – eine versübergreifende und dadurch strukturbildende Alliteration – ist das prägende Merkmal der ältesten germanischen Dichtung. Im deutschsprachigen Raum wurde er allerdings schon früh durch den Endreim verdrängt, sodass diese Ausgabe die wenigen althochdeutschen Stabreimdichtungen (9.–11. Jh.) im Verbund präsentieren kann: das berühmte Hildebrandslied, das Muspilli, De poeta, die Merseburger Zaubersprüche, Pro nessia, Ad signandum domum contra diabolum, Hirsch und Hinde sowie einige verstreute Stabreimzeilen aus den St. Galler Sprichwörtern und der St. Galler Schularbeit. Aussprache- und Erschließungshilfen gewährleisten eine eigenständige Erarbeitung, deren Absicherung durch Musterübersetzungen im Anhang ermöglicht wird. Eine ausführliche Einführung in die Stabreimtechnik macht die Ausgabe schließlich auch als Übungsbuch zum Stabreim nutzbar.
Autorenportrait
Frank Schäfer (*1980) hat Germanistik und Philosophie an der Universität Münster studiert. Von 2008 bis 2022 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am dortigen Germanistischen Institut und hier u. a. maßgeblich an der Neuedition von Gottfrieds von Straßburg Tristan und Isolde (hrsg. von Tomas Tomasek in Zusammenarbeit mit F. S.) beteiligt. 2011 wurde er mit der Dissertation Die Millstätter Genesis. Edition und Studien zur Überlieferung zum Dr. phil. promoviert. Er arbeitet als Dozent für Deutsch als Fremdsprache und als Lektor in Münster.
Rezension
Älteste deutsche Dichtungen neu ediert