Beschreibung
Anders als man annehmen könnte, sind Heiligenspiele in der deutschsprachigen Schweiz keine primär vorreformatorische Literaturform. Gerade im Zuge der Reformation und Gegenreformation werden sie hochaktuell und dienen der konfessionellen Auseinandersetzung sowie der Stärkung von Gruppenidentitäten. Der vorliegende Band analysiert die aus Luzern, Sarnen, Einsiedeln, Solothurn und Zug überlieferten deutschsprachigen Heiligenspiele aus der Zeit von ca. 1520 bis 1630 sowie ihre protestantischen Gegenstücke aus Bern und Basel. Die Spieltexte werden jeweils gemeinsam mit dem konkreten Aufführungsort und der Bühnenform betrachtet, in religions-, stadt- und theatergeschichtliche Kontexte eingebettet und nach der spezifischen Inszenierung von Heiligkeit und deren Funktion befragt.
Autorenportrait
Cora Dietl ist Professorin für Deutsche Literaturgeschichte (Mittelalter/Frühe Neuzeit) an der Universität Gießen.
Julia Gold ist seit Oktober 2021 als Lehrkraft für besondere Aufgaben an der Universität Bielefeld tätig.
Heidy Greco-Kaufmann ist Privatdozentin am Institut für Theaterwissenschaft der Universität Bern mit Schwerpunkt Schweizer Theatergeschichte.
Elke Huwiler ist Senior Researcher und universitäre Dozentin für Deutsche Literatur und Kultur an der Universiteit van Amsterdam. Ihr Forschungsschwerpunkt ist das Schweizer frühneuzeitliche Theater.
Björn Reich wurde 2019 an der HU Berlin habilitiert und anschließend Mitarbeiter im Gießener DFG-Projekt Inszenierungen von Heiligkeit.
Rezension
Heiligenspiele als Ort konfessionellen Streits