Beschreibung
Was sich in dem kleinen Dorf Obervorschütz während der Zeit des Nationalsozialismus abspielte, ist letztlich nur ein Beispiel für das, was damals an vielen Orten im Deutschen Reich in unterschiedlichen Varianten stattfand: Über Jahrhunderte hatten Juden und Christen gemeinsam im Ort weitgehend konfliktfrei zusammengelebt, doch nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten war dies alles vorbei. So wie in Obervorschütz. Die einzige noch im Ort lebende Familie Adler, die hier ihre Wurzeln hatte, wurde boykottiert isoliert, angefeindet und schließlich vertrieben. Die Spuren jüdischen Lebens sind damit ausgelöscht worden. Aus ehemaligen Nachbarn, mit denen man Tür an Tür in der selben Straße wohnte, wurden Volksfeinde, die man aus der Volksgemeinschaft ausgrenzte. Heute erinnern Stolpersteine vor dem ehemaligen Wohnhaus an Familie Adler.
Autorenportrait
Geb. in Spangenberg/ Hessen. Lehrer und Politologe Studium an den Universitäten von Gießen und Kassel. 1990 Promotion zum Dr. rer. pol. mit einer Fallstudie über Zwangsarbeit und Entschädigung. Autor mehrerer Bücher und zahlreicher Veröffentlichungen in Fachzeitschriften zu pädagogischen und historisch-politischen Themen. Tätigkeit als Lehrer an unterschiedlichen Schulen in Nordhessen sowie als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Gesamthochschule in Kassel und für das Hessische Institut für Bildungsplanung und Schulentwicklung. 25 Jahre Erfahrungen in Schulleitungsteams davon 15 Jahre als Direktor einer Gesamtschule, Lehrbeauftragter an der Universität Kassel, verheiratet, wohnhaft in Gudensberg, Vater von vier Kindern.