Beschreibung
Der Leichenräuber ist eine Horrorgeschichte des schottischen Schriftstellers Robert Louis Stevenson, die 1884 erschien. In novellistischer Form thematisiert Stevenson zwei Fälle abscheulicher Kriminalität zu Zeiten des Anatomen Robert Knox: den Leichendiebstahl und die Beschaffung von Leichen durch Morde. Stevenson hat seine Story über zwei junge Mediziner mit einem Gaststättenbesuch der beiden gealterten Protagonisten in Debenham gerahmt. Der titelgebende Leichenräuber ist Fettes. Dieser bekommt immer einmal Gewissensbisse und im Gegensatz zu Macfarlane ist er ein niederträchtiger Räuber, doch kein Mörder. Der erzählerische Bezug zu den Mördern, die Fettes im Auftrag von Mr. K. zu bezahlen hat, ist nicht herausgearbeitet. Der Inhalt des Leichensackes bringt den Leser gleich nach der Lektüre zum Grübeln. Wie und warum kamen die zerstückelten Überreste von Mr. Gray - gleichsam wieder ordentlich zusammengefügt - in das Grab der Bauersfrau?
Autorenportrait
Robert Louis Stevenson (eigentlich Robert Levis Balfour Stevenson) wurde am 13.11.1850 in Edinburgh geboren. Der Vater war Leuchtturmbaumeister, das wollte auch der Sohn werden. Er hatte jedoch ein Lungenleiden und studierte daher Jura von 1871-1875. Er arbeitete jedoch nicht als Rechtsanwalt sondern wurde freier Schriftsteller, vergeblich ein Klima suchend, das sein Lungenleiden heilte. Seit 1888 lebte er auf Samoa, wo er bei den Eingeborenen in hohem Ansehen stand. Er starb am 03.12.1894 im Haus Vailima bei Apia (Westsamoa).