Beschreibung
Das Geschäftsfeld Testamentsvollstreckung genießt in Banken und Sparkassen eine zunehmend hohe Aufmerksamkeit. Im Fokus stehen dabei oftmals die potenziell attraktiven Vergütungsansprüche und die Chance, Kundenvermögen möglichst generationenübergreifend an das eigene Institut zu binden. Dennoch findet die Dienstleistung vergleichsweise selten ihren Weg in das operative Geschäft. Als Gründe hierfür sind unter anderem die Befürchtung von Haftungsrisiken, die organisatorischen Herausforderungen, die Ungewissheit hinsichtlich der Rentabilität und das Fehlen eines konsistenten Konzepts für den Aufbau des Geschäftsbereichs zu nennen.
Vor diesem Hintergrund entwickelt Stefan Wagner in dem vorliegenden Buch ein Konzept zur Implementierung des Geschäftsfelds Testamentsvollstreckung als Geschäftsmodellerweiterung im Generationenmanagement von Sparkassen. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage, wie die Dienstleistung ausgestaltet sein sollte, damit sie das Generationenmanagement nachhaltig profitabel ergänzen kann. Trotz der Fokussierung des Buches auf Sparkassen ist in vielen Fällen ein Transfer der Erkenntnisse auf andere Kreditinstitute möglich.
Das Buch gliedert sich in einen theoretischen und einen empirischen Hauptteil. Die Konzeptualisierung der Geschäftsmodellerweiterung basiert auf der Auswertung der einschlägigen Fachliteratur zu der Geschäftsmodellumwelt und den Geschäftsmodelldimensionen der Testamentsvollstreckung.
Die dabei gewonnenen Erkenntnisse zu den erforderlichen Schlüsselaktivitäten bei der Implementierung der Dienstleistung fasst der Autor in einem Leitfaden zusammen und analysiert die Voraussetzungen für den wirtschaftlichen Betrieb des Geschäftsfelds anhand einer Rentabilitätsbetrachtung. Im Rahmen einer empirischen Erhebung wurden 187 Private Banking-Kunden der Nassauischen Sparkasse zu den Anforderungen und Einstellungen von Vermögensinhabern an die geschäftsmäßige Testamentsvollstreckung durch Sparkassen befragt. Aus den Befragungsergebnissen abstrahiert Stefan Wagner wichtige Erkenntnisse für die kundenorientierte Ausgestaltung und Optimierung des Geschäftsbereichs.
Autorenportrait
Stefan Wagner:
Stefan Wagner, M.A., CFP, CFEP, EFA ist als Spezialist für Finanz- und Nachfolgeplanung im Private Banking der Nassauischen Sparkasse tätig. Sein berufliches Aufgabengebiet stellt die generationenübergreifende Analyse und Planung komplexer Vermögenssituationen von wohlhabenden Privat- und Unternehmerfamilien unter Berücksichtigung persönlicher, rechtlicher, steuerlicher und volkswirtschaftlicher Rahmenbedingungen dar. Seine berufliche Karriere startete Stefan Wagner mit seiner Berufsausbildung bei der Sparkasse Mainz. Nach kurzer Tätigkeit als Service- und Privatkundenberater konnte Stefan Wagner bereits im Alter von 23 Jahren erste Führungsaufgaben übernehmen. Zunächst als Teamleiter und ab dem Jahr 2011 als Leiter eines Filialverbunds, bestehend aus drei Geschäftsstellen. Mit 26 Jahren wechselte er in das Private Banking der Nassauischen Sparkasse. Hier war Stefan Wagner zunächst als Relationship-Manager tätig, um anschließend, im Jahr 2014, seine aktuelle Funktion als Spezialist für Finanz- und Nachfolgeplanung zu übernehmen. Seit dem Jahr 2019 ist er zudem nebenberuflich als Dozent an der Technischen Hochschule Mittelhessen tätig.
Seinen berufsbegleitenden, akademischen Werdegang startete Stefan Wagner an der Frankfurt School of Finance and Management. Hier bildete er sich zum Bankfachwirt (IHK), Bankbetriebswirt (FS) und zum Financial Planner (FS) weiter. Im Jahr 2015 erfolgte seine Zertifizierung als Certified Financial Planner (CFP) durch das Financial Planning Standards Board Deutschland e.V.. Die Zertifizierung als Certified Foundation and Estate Planner (CFEP) schloss sich im Jahr 2016 an den erfolgreichen Abschluss des Estate Planner Studiums am PFI Private Finance Institute der EBS Business School an. Hier absolvierte er zudem erfolgreich den Zertifikatsstudiengang zum Testamentsvollstrecker (EBS). Sein Master-Studium an der EBS Universität für Wirtschaft und Recht schloss Stefan Wagner im Mai 2018, mit dem akademischen Grad Master of Arts (M.A.) in Business - Spezialisierung in Wealth Management mit der Note "sehr gut" ab.
Rolf Tilmes:
Prof. Dr. Rolf Tilmes, CFP, HonCFEP ist wissenschaftlicher Leiter des PFI Private Finance Institute / EBS Finanzakademie. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören u.a.: Zukunft des Private Banking, Finanzdienstleistungsvertrieb, Demografische Effekte im Privatkundengeschäft, Beratungs- und Vertriebsstrategien der Zukunft, Financial und Estate Planning. Darüber hinaus ist Prof. Dr. Rolf Tilmes Gründungs- und Vorstandsmitglied des Financial Planning Standards Board Deutschland e.V. sowie stellvertretendes Vorstandsmitglied des Bundesverband Alternative Investments e.V. (BAI).
Peter Schaubach:
Prof. Dr. Peter Schaubach, CFP, CFEP ist Direktor des PFI Private Finance Institute der EBS Business School, Oestrich-Winkel, Rheingau sowie Executive Director des CFFO Competence Center for Family Office der EBS Business School. Zu seinen Forschungsbereichen zählen die Themen Family Office, Private Wealth Management und Private Banking. Den Forschungs- und Beratungsschwerpunkt bilden dabei Fragestellungen zum Aufbau und zur Auswahl von Family Offices sowie die Gestaltung von Geschäftsbeziehungen zu und zwischen Family Offices. Auf Grund seiner Promotions-, Forschungs- und Beratungstätigkeit unterhält er seit vielen Jahren ein umfangreiches Netzwerk im Bereich Family Office.
Ralph Jakob:
Dr. Ralph Jakob, CFP, CEP, CFEP ist wissenschaftlicher Direktor des PFI Private Finance Institute der EBS Business School, Oestrich-Winkel/Rheingau. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Geschäftsmodell-, Beratungs- und Vertriebsstrategien für Banken und Finanzdienstleister mit Schwerpunkten in den Bereichen Financial Planning, Private Banking und Private Wealth Management. Auf der Basis seiner Forschungstätigkeit und Promotion stellen insbesondere die Schnittstellen regulatorischer Anforderungen, inhaltlicher Beratungs- und Betreuungskonzepte und deren erfolgreiche vertriebliche Implementierung einen Schwerpunkt seiner Arbeit dar.