Beschreibung
Mein Großvater Theodor Andresen (1894–1949) erlebte seine Kindheit im abseits gelegenen Dorf Ulsnis an der Schlei in Schleswig-Holstein, besuchte hier den Unterricht bei seinem Vater, bevor er 1907 auf die Domschule nach Schleswig kam. Hier trieben es die Pennäler noch schlimmer als in der
„Feuerzangenbowle.“ Seine anschließenden Jahre in Flensburg auf der Oberrealschule prägen Kunst und Eros. Erst im zweiten Anlauf besteht er 1913 die Reifeprüfung. Noch während der Ausbildung in der Kunstgewerbeschule bricht der Erste Weltkrieg herein. Alles andere als ein Mustersoldat kommt er zur Ausbildung ins Barackenlager Döberitz Berlin. Nach der Musterung durch den Kaiser rückt die Gardeinfanterie aus. In der Schlacht bei den Masurischen Seen im Februar 1915 stapft er durch den Schnee. „Der deutsche Kaiser bezahlt Deine Kuh...“, so schreiben deutsche Soldaten auf einen Zettel, den sie einer klagenden russischen Bäuerin in die Hand drücken. Nicht zu ertragen sind die Strapazen in der grimmigen Kälte. Theos Hände und Füße erfrieren. Ein langer Lazarettaufenthalt in Magdeburg folgt, bis er schließlich als untauglich entlassen wird. „Nie wieder Krieg“ lautet sein Fazit
Autorenportrait
geb. am 1. Oktober 1959 als Sohn von Karen Andresen, verh. Meier, ältester Enkel von Theodor Andresen. Dirk Meier studierte nach seinem Abitur an der Auguste-Viktoria-Schule in Flensburg Ur- und Frühgeschichte, Geologie, Ethnologie und Volkskunde an den Universitäten Köln und Kiel. An der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel promovierte er 1988 über slawische Frühgeschichte und habilitierte sich 1998 zur Geoarchäologie an Hand eigener Ausgrabungen und Forschungen an der schleswig-holsteinischen Nordseeküste. Von ihm stammen zahlreiche Bücher zur schleswig-holsteinischen Landschafts-, Kultur- und Landesgeschichte.
Seit 1975 leitet er das von seinem Großvater Theodor Andresen (1894-1949) aufgebaute Familienarchiv Andresen.
Internet: www.kuestenarchaeologie.de
Email: Dr.Dirk.Meier@gmail.com