Beschreibung
Drei Nationen schufen in 270 Jahren mitten im Herzen Schlesiens die europäische Kulturinsel Hussinetz/Strehlen, der sich das Buch zuwendet.
Während Hänschen dort geboren wurde, tobte der 2. Weltkrieg in der Ferne, doch die Front kam zurück, und das Kind wurde während und im Anschluss an die Kämpfe unter Lebensgefahr darin verwickelt. Zu seinem Spielplatz wurden Minen- und Ruinenfelder. Zuletzt wurde Hänschen auch noch aus seiner Heimat vertrieben, weil der deutsche Junge kein polnischer Staatsbürger werden wollte.
Mit der Erfahrung eines multikulturell geprägten Kleinkindes, der eines völligen Neuanfangs und der eines langen Berufslebens stellte sich der Autor die Frage, die auch viele andere Betroffene bewegt: „Was ist damals wirklich geschehen?“
So entstand die vorliegende unterhaltsame Dokumentation, der eine Weltkriegstrilogie Schlesiens vorangestellt ist und die den schrecklichen „Krieg nach dem Krieg“ in den zerstörten Heimatorten zwischen Minen- und Blindgängern oder zwischen Leben und Tod vor Augen führt. Der inzwischen mit polnischen Neusiedlern geteilte Lebensraum von Hänschen waren nämlich die totbringenden Hinterlassenschaften der bis zum Weltkriegsende von der Wehrmacht gehaltenen „Niederschlesischen Hauptkampflinie“, die sich unmittelbar vor der Haustür ausdehnten.
Denn sie spielten mit Minen und Granaten!
Bei aller Aufregung leiten jedoch der Autor und einige Mitautoren zu literarisch humorvoll und nachdenklich verarbeiteten Erlebnisberichten und Ausblicken über. Und es wird eine Brücke geschlagen, die da Natur- und Denkmalschutz lautet.
Autorenportrait
Hans-Dieter Langer:
Dr. habil. Hans-Dieter Langer studierte Physik in Dresden, promovierte in Ilmenau und habilitierte sich an der Technischen Universität Chemnitz, wo er auch langjährig als Hochschullehrer tätig war. Er ist Autor mehrerer Bücher und Filmemacher. Geboren wurde er 1941 in Friedrichstein bei der schlesischen Kreisstadt Strehlen, polnisch Strzelin. Das beschauliche Dorf, in dem er bis 1950 als Hänschen vaterlos aufwuchs, wurde 1749 von böhmisch-hussitischen Emigranten gegründet und hieß bis 1937 Hussinetz. Heute trägt es den polnischen Namen Gesiniec.