Beschreibung
Thomas Wiederkehr hat alles unter Kontrolle, Arbeits- und Privatleben hält er strikt getrennt, kaum jemand weiss, was er tut, wenn er das Büro verlässt. Und mittlerweile hat er begonnen, sich auf die Zeit nach seiner Pensionierung in rund vier Jahren vorzubereiten. Da stösst er, ein winziger Moment der Unaufmerksamkeit, auf einem der Flure im Unternehmen mit einer jungen Frau zusammen. Er entschuldigt sich, sie provoziert ihn: »Ich nehme die Entschuldigung nur an, wenn Sie mich zum Kaffee einladen.« Sein Verstand sagt ihm, dass er sich nicht in diese junge Frau verlieben soll, und selbst sein Herz lässt ihn ahnen, seine Gefühle könnten anderer Art sein. Er ist verwirrt, zumal er sich an sein »erstes Mal« in einer Intensität zu erinnern beginnt, über die er sich wundert:
»Wäre da nicht diese junge Frau in mein Leben getreten, wie wichtig dies klang!, in Wahrheit ein winziger Zufall, herbeigerufen, wodurch sie ins Gespräch kamen, durch eine kleine Unaufmerksamkeit, ihrerseits?, seinerseits?, hätte ich mich wohl nie, zumindest nicht in dieser Intensität, an jenen Nachmittag zurückerinnert: dies wusste er.«
Thomas Wiederkehr flüchtet in den Süden. Ins Haus eines Freundes. Da klopft eines Abends jemand an seine Tür...
»Wiederkehr« ist die 14. Buchveröffentlichung des Schweizer Autors Martin Andreas Walser.
Autorenportrait
Martin Andreas Walser:
Martin Andreas Walser, 1952 in Zürich geboren, verbrachte seine Jugend in Winterthur. Er wirkte als angestellter und als freier Journalist für verschiedene Zeitschriften und Tageszeitungen. Später war er unter anderem Kommunikationschef eines größeren Unternehmens, Projektleiter für Sponsoringprojekte im In- und Ausland, Web-Redaktor in einem weltweit tätigen Unternehmen und in den letzten Jahren seines Wirkens als angestellter Leiter eines Fachverlags und Chefredaktor einer von ihm herausgegebenen Fachzeitschrift. Heute lebt und schreibt er als freier Autor in den Schweizer Kantonen Thurgau und Tessin, in Lissabon sowie auf Lanzarote. »Eine Befreiung«, sagt Martin Andreas Walser, der es nach den vielen Jahrzehnten als »Lohnschreiber« genießt, sich frei von Zwängen ganz seiner großen Liebe, dem Schreiben, widmen zu dürfen. Konsequenterweise publiziert Martin Andreas Walser seine Bücher selber.