Beschreibung
Die historische Kulturlandschaft Lüneburger Heide im Nordosten Niedersachsens hat eine bewegende Geschichte. Bis ins 19. Jahrhundert war die Bauernwirtschaft in dieser kargen, dünn besiedelten Landschaft prägend. Mit der industriellen Revolution wurde sie schützenswertes Gegenbild zum Leben in den Großstädten. Großes Interesse hatte zudem das preußische Kriegsministerium, welches ab 1891 Flächen für Truppenübungsplätze und -lager kaufte und mit Hindenburg als Oberst nutzte. Auch in den folgenden Epochen setzte sich die intensive militärische Nutzung fort: Kriegsgefangenenlager, Versuchsgelände im Zweiten Weltkrieg, das Konzentrationslager Bergen Belsen, Besetzung durch britische Truppen bis 1993. Spuren dieser Zeiten sind bis heute sichtbar.
In ihrem zweiten Fotobuch macht sich Anja Putensen wieder auf Spurensuche. Sie legt dabei unterschiedliche historische Schichten frei und schafft neue Erinnerungsbilder. Im Mittelpunkt steht dabei vor allem das „Idealbild von Heimat“. Dieses Bild war Motor der Wanderbewegung sowie im Nationalsozialismus ideologisches Zweckbild, mittlerweile dient es dem Fremdenverkehr.
Autorenportrait
Biografie
1977 geboren in Winsen/Luhe
1997-2003 Studium u.a. mit den Fächern Kunst, Philosophie und Psychologie an der Universität Lüneburg
2007-2009 Masterstudium der Kunsttherapie an der Kunsthochschule Berlin Weißensee. Gaststudium an der Hochschule für Künste Bremen (Wolfgang Zurborn und Peter Bialobrzeski)
2010-2012 Neue Schule für Fotografie Berlin: Abschluss 2012 bei Eva Maria Ocherbauer, Gast an der Hochschule für Bildende Künste Hamburg