Beschreibung
Die Autobiographie beschreibt das Leben eines deutschen Juden in Böhmen, der als Jugendlicher und junger Mann sein Leben weitgehend unbeeinflusst vom Weltgeschehen nach dem Ende des ersten Weltkrieges gestaltet. Dies ändert sich schnell mit dem Einmarsch der Deutschen und der Judenverfolgung in Prag ab 1939 und führt schließlich 1945 zu seiner Einweisung in das KZ Theresienstadt. Nach seiner Befreiung wird er als Deutscher in der Tschechoslowakei zunehmend isoliert und übersiedelt in die junge Bundesrepublik Deutschland, deren Entwicklung er kritisch porträtiert. Basierend auf persönlichen Erfahrungen vermittelt diese Lebensgeschichte einen spannenden Einblick in das ungewöhnliche Schicksal eines Juden während großer Umwälzungen in der Tschechoslowakei und der jungen Bundesrepublik Deutschland.
Autorenportrait
Wilhelm Robert Humburger:
Wilhelm Robert Humburger wurde 1902 als deutscher Jude in Trautenau in Böhmen geboren und verbrachte dort seine Jugend. Als junger Mann durchlebte er die Inflation in Wien und entwickelte sich zum erfolgreichen Bankkaufmann in Böhmen. Nach dem Einmarsch der Deutschen erfuhr er hautnah die zunehmende Judenverfolgung in der Tschechoslowakei und landete kurz vor Kriegsende im KZ Theresienstadt. Seine dortigen Erfahrungen veranlassten ihn später, diese Lebensgeschichte aufzuschreiben. Nach Kriegsende wurde sein Leben als Deutscher in der Tschechoslowakei zunehmend schwieriger und er übersiedelte 1949 in die junge Bundesrepublik Deutschland, deren Entwicklung er bis zu seinem Tod 1973 mitgestaltete und kritisch verfolgte.
Jörg P. Kotthaus:
Jörg P. Kotthaus, geboren 1944 und Professor für Experimentalphysik der Ludwig-Maximilians-Universität München erhielt 1982 nach dem Tod seiner Tante Helene Humburger, geb. Kotthaus als testamentarische Verfügung das Manuskript seines Onkels Wilhelm R. Humburger mit der Bitte, dies zu veröffentlichen. Da das Manuskript weitgehend basierend auf Tonband-Diktaten erstellt wurde und mit vielen handschriftlichen Korrekturen und Übertragungsfehlern versehen war, hat er diese nicht leichte Aufgabe erst nach seiner Emeritierung im Jahr 2012 vollenden können.