Beschreibung
Tatsächlich macht es einen Unterschied, ob Menschen sich für Menschenrechte, Vielfalt und Miteinander einsetzen oder passiv rassistische und antisemitische Parolen, Übergriffe und Morde hinnehmen. Angesichts der Gefahr, die von Rechtsextremismus, Antisemitismus und Rassismus für plurale Gesellschaften ausgeht, bündelt der Sammelband fachkundige Analysen, lebhafte Berichte und solide Empfehlungen für demokratisches Gegenengagement. Erfahrene PraktikerInnen und ausgewiesene WissenschaftlerInnen thematisieren Fallstricke und Gelingensfaktoren für erfolgreiches zivilgesellschaftliches Engagement. Dabei gehen sie von der Situation vor Ort aus, analysieren schonungslos auch staatliche Bewältigungsprobleme und vermessen Möglichkeiten zivilgesellschaftlichen Engagements auf lokaler, regionaler, nationaler und transnationaler Ebene. Das Buch befasst sich mit Beispielen aus der Bundesrepublik Deutschland und der Tschechischen Republik und stellt diese zweisprachig vor. Je opravdu velký rozdíl, jestli se lidé zasazují o lidská práva, roz-manitost a mírumilovné soužití, nebo jestli pasivne prijímají rasistická a antisemitská hesla, útoky a vraždy. V souvislosti s nebezpecím, které pro pluralitní spolecnosti predstavuje pravicový extremismus, antisemitismus a rasismus, jsou v tomto sborníku shromáždeny odborné analýzy, poutavé zprávy a fundovaná doporucení pro demokratickou angažovanost. Zkušení odborníci z praxe a renomovaní vedci tematizují nástrahy a faktory úspechu pro zdarilou angažovanost obcanské spolecnosti. Vycházejí pritom ze situace na daném míste, bez skrupulí také analyzují obtíže pri rešení problematiky ze strany státu a zvažují možnosti angažovanosti obcanské spolecnosti na místní, regionální, národní a transnacionální úrovni. Kniha se zabývá príklady ze Spolkové republiky Nemecko a z Ceské republiky a prezentuje je v obou jazycích.
Autorenportrait
Martin Becher, Diplom-Pädagoge und Diplom-Politologe, ist Geschäftsführer des „Bayerischen Bündnis für Toleranz – Demokratie und Menschenwürde schützen“ und Leiter der Projektstelle gegen Rechtsextremismus am Evangelischen Bildungs- und Tagungszentrum Bad Alexandersbad. Er verfügt über jahrelange Erfahrung in der politischen Jugend- und Erwachsenenbildung und der Gedenkstättenarbeit und hat vielfach zur Praxis der Erwachsenenbildung publiziert. Er ist der Initiator und Geschäftsführer des „Runden Tischs Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern und Rechtsextremismus“. Anne Brügmann, Diplom-Politologin, ist seit Jahren antifaschistisch und antirassistisch aktiv. Seit 2009 berät sie als Mitarbeiterin der Opferperspektive Brandenburg e. V. Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalttaten. Robert Günthner, Leiter der Abteilung Grundsatz und Politische Planung des DGB Bayern. Er befasst sich seit vielen Jahren intensiv mit den Themen Rechtsextremismus und Neonazismus, u. a. ist er Mitherausgeber des Buches „Lehrstück Novemberpogrom 1938“. Er arbeitet im Bayerischen „Bündnis für Toleranz – Demokratie und Menschenwürde schützen“ mit und ist im Kuratorium der „Stiftung Bayerische Gedenkstätten“. Helga Hanusa, Pädagogin, ist Supervisorin und freiberufliche Mitarbeiterin der Landeskoordinierungsstelle Bayern gegen Rechtsextremismus. Sie hat die Initiative „Keine Bedienung für Nazis“ mit initiiert und ist heute Mitglied im Vorstand des Vereins „Keine Bedienung für Nazis e. V.“. Hanusa engagiert sich in der Aufklärung über Verbrechen des NS-Regimes und gegen aktuelle Rechtsentwicklung. Michael Helmbrecht, Sozialwissenschaftler (M.A.) und Diplom-Sozialpädagoge, ist Dozent an der Technischen Hochschule Nürnberg and der Fakultät Sozialwissenschaften. Er verfügt über jahrelange Erfahrung in der Netzwerkarbeit, der Gemeinwesenarbeit und der Arbeit gegen Rechtsextremismus. Er ist einer der Sprecher des „Bürgerforums Gräfenberg“. Seit 2011 ist er ehrenamtlicher Vorsitzender der „Allianz gegen Rechtsextremismus in der Europäischen Metropolregion Nürnberg“. Šárka Kadlecová arbeitet bei in IUSTITIA, Prag, in den Themenfeldern multikulturelle Erziehung, Prävention von Vorurteilen, Rassismus und Hassgewalt, wobei sie insbesondere die Rolle des aktiven Zeugen unterstützt. Kadlecová studierte Gesellschaftswissenschaften sowie Anglistik an der Pädagogischen Fakultät der Karlsuniversität Prag. Sie absolvierte einen Studienaufenthalt an der University of Minnesota in Minneapolis, ein Praktikum an der Europaschule in Wien und Seminare an der Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem. Gegenwärtig ist sie Doktorandin der Ethnologie an der Philosophischen Fakultät der Westböhmischen Universität in Pilsen. Julia Reinelt, Diplom Politologin, ist Mitarbeiterin und „Firstline practitioner“ bei Violence Prevention Network. Sie ist Mitglied des Interims Boards des European Networks of Deradicalisation (ENoD). Ihre Forschungsinteressen sind: Gewalt- und Radikalisierungsprävention, community cohesion, Deradikalisierung, Organisationsentwicklung, Diversity, Europäische Identität, transnationale Demokratietheorien, eParticipation. Thomas Rammerstorfer ist Fachsozialbetreuer und freier Publizist in Wels/Oberösterreich. Er ist seit den 1990er Jahren in der antifaschistischen Bewegung aktiv. Rammerstorfer recherchiert, referiert und schreibt zu den Schwerpunkten Jugendkulturen, Rechtsextremismus sowie Extremismus unter MigrantInnen. Er ist stellvertretender Vorsitzender der „Welser Initiative gegen Faschismus“ und ehrenamtlicher Mitarbeiter der „Liga für emanzipatorische Entwicklungszusammenarbeit“. Britta Schellenberg, promovierte Historikerin, Studienaufenthalte in London, New York und Jerusalem, ist Senior Researcher am Centrum für angewandte Politikforschung (C A P) und Lehrbeauftragte am Geschwister-Scholl-Institut für Politikwissenschaften der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU). Sie ist Autorin zahlreicher Publikationen und beratend tätig, u. a. als Sachverständige im „NSU“-Untersuchungsausschuss des Deutschen Bundestages (2013) und als Mitglied des wissenschaftlichen Beirats des European Network on Deradicalisation (ENoD). Seit 2013 ist sie ein von der Zivilgesellschaft benanntes Mitglied in der engeren Arbeitsgruppe des Forum gegen Rassismus (FgR), das beim Bundesinnenministerium angesiedelt ist. Albrecht Schläger ist Kovorsitzender des Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds, Vizepräsident des Bundes der Vertriebenen, Präsidiumsmitglied des Sudetendeutschen Rates und Mitglied im Stiftungsrat der Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung. Zudem ist er Bundesvorsitzender der Seliger-Gemeinde und war erster Bürgermeister der Stadt Hohenberg a. d. Eger und Abgeordneter im Bayerischen Landtag. Heribert Schiedel, Politologe, ist Rechtsextremismusforscher im Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (www.doew.at) und Mitglied der „Forschungsgruppe Ideologien und Politiken der Ungleichheit“ (www.fipu.at). Forschungs- und Publikationsschwerpunkte: Rechtsextremismus, Antisemitismus und Rassismus, FPÖ und Burschenschaften. Er hält zahlreich Vorträge und publiziert umfangreich. Seine jüngste Buchpublikation ist: „Extreme Rechte in Europa“, Edition Steinbauer, im Herbst 2011. Ludwig Simek, Diplom Jurist, ist Mitglied im Vorstand von „Keine Bedingung für Nazis e. V.“. Er ist seit Beginn der Initiative „Keine Bedienung für Nazis“ für diese tätig. Simek ist Mitbegründer einer Kompetenzgruppe zum Thema „Anti-Rassismuspolitik“ beim Kreisverband Regensburg von B’90/Die GRÜNEN.
Inhalt
Martin Becher, Britta Schellenberg
Vorwort und Einleitung
I. Analyse des Umgangs mit rassistischer, antisemitischer und extrem rechter Gewalt
Britta Schellenberg
Zum staatlichen Umgang mit rassistischer und extrem rechter Gewalt.
Mügeln, ein Beispiel des Versagens
Anne Brügmann
Zwischen Beratung und Intervention – Monitoring als Querschnittsaufgabe in der Beratung von Betroffenen
rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt
II. Konzepte und Gelingensfaktoren:
Bildungsinitiativen, Bündnisse und Institutionen
Šárka Kadlecová, In IUSTITIA, o. p. s.
Bildungsprogramme, die auf die Stärkung des aktiven Zeugen gerichtet sind
Helga Hanusa, Britta Schellenberg, Ludwig Simek
Gute Praxis gegen Neonazis und Rassismus:
„Keine Bedienung für Nazis und Rassisten“ in Regensburg
Michael Helmbrecht
Lokale und regionale Bündnisse gründen und koordinieren
Robert Günthner
Demokratie und Solidarität –
Der DGB Bayern und seine Gewerkschaften aktiv gegen rechts
Martin Becher
Einzigartige Vielfalt – Zugänge der Evangelisch-Lutherischen Kirche in
Bayern (ELKB) zur Auseinandersetzung mit Rechtsextremismus
Julia Reinelt
Transnationaler Zusammenhalt gegen ideologisch motivierte Gewalt und
gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit
Albrecht Schläger
Brisante Themen erkennen und Demokratie fördern –
Das Themenjahr des Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds
III. Diskussion: Wie umgehen mit Akteuren des Mainstreams, die Bezüge zu radikal rechten Ideologien aufweisen?
Das Beispiel Frei.Wild
Thomas Rammerstorfer
Wa(h)re Werte – Die Band „Frei.Wild“ und ihre KritikerInnen
Heribert Schiedel
Frei.Wild: Eine Rechtsrockband, die keine (mehr) sein will
Autorinnen und Autoren
Martin Becher, Britta Schellenberg
Predmluva a úvod
I. Analýza a prístup k rasistickému, antisemitskému a krajne pravicovému násilí
Britta Schellenberg
Prístup k rasistickému a krajne pravicovému násilí.
„Mügeln“ jako príklad selhání
Anne Brügmann
Mezi poradenstvím a intervencí – monitoring jako profilový úkol v rámci
poradenství pro osoby postižené pravicovým, rasistickým a antisemitským násilím
II. Koncepty a faktory úspechu:
vzdelávací iniciativy, spojenectví a instituce
Šárka Kadlecová
Vzdelávací programy zamerené na podporu role aktivního svedka
Helga Hanusa, Britta Schellenberg, Ludwig Simek
Dobrá praxe v prístupu k neonacistum a rasismu:
iniciativa „Keine Bedienung für Nazis“ v Rezne
Michael Helmbrecht
Zakládání a koordinace spojenectví na místní a regionální úrovni
Robert Günthner
Demokracie a solidarita – Nemecký odborový svaz Bavorsko a jeho odbory
aktivne proti pravicovému extremismu
Martin Becher
Jedinecná rozmanitost – prístup Evangelicko – luterské církve v Bavorsku
(ELKB) k pravicovému extremismu
Julia Reinelt
Transnacionální soudržnost proti ideologicky motivovanému násilí a
xenofobii namírené proti skupinám
Albrecht Schläger
Rozpoznávat konfliktní témata a podporovat demokracii –
tematický rok Cesko-nemeckého fondu budoucnosti
III. Diskuze: Jak pristupovat k mainstreamovým aktérum, kterí vykazují afinitu k radikálne pravicovým ideologiím?
Príklad Frei.Wild
Thomas Rammerstorfer
Pravé hodnoty (na prodej) – hudební skupina „Frei.Wild“ a její kritici
Heribert Schiedel
Frei.Wild: Pravicová rocková kapela, která (už) nechce být jako dosud
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