Beschreibung
Das Bild Coburgs als beschaulicher und zugleich weltoffener Residenzstadt hat sein unrühmliches Gegenbild in der Rolle, die die Vestestadt in der Zeit des Nationalsozialismus einnahm. Coburg zählte zu den frühen Hochburgen der NSDAP, wählte als erste deutsche Stadt 1929 einen nationalsozialistisch dominierten Stadtrat und 1931 einen nationalsozialistischen Ersten Bürgermeister. Der vorliegende Band beginnt mit einer Gesamtdarstellung der Entwicklung 1918 bis 1945. Ausführlich erörtert werden zudem die Hintergründe, Ereignisse und Folgen des im Oktober 1922 in Coburg veranstalteten „Dritten Deutschen Tags“, bei dem die NSDAP und die SA unter Anführung Adolf Hitlers ihren ersten reichsweit beachteten Auftritt hatten. Weitere Beiträge nehmen einzelne Personen in den Blick, so „Hitlers Herzog“, Carl Eduard von Sachsen-Coburg und Gotha, dessen Privatbibliothek hier erstmals beschrieben wird, oder Reinhard Claaßen, der die Entwürfe für die geplante Umwandlung Coburgs zu einer nationalsozialistischen Kultstätte maßgeblich verantwortete.
Neben dem Themenschwerpunkt bietet der Band weitere Einblicke in aktuelle Forschungen zur Geschichte des Coburger Landes und seinen reichen Sammlungen.