Wilhelm Röpke
Wissenschaftler und Homo politicus zwischen Marburg, Exil und Nachkriegszeit
Conze, Eckart / Kleinschmidt, Christian / Schulte, Elisabeth
Erschienen am
01.09.2017
Beschreibung
Am 12.02.2016 jährte sich zum 50. Mal der Todestag von Wilhelm Röpke (1899-1966), der als Vertreter des Ordoliberalismus einer der einflussreichsten und streitbarsten Volkwirte und Sozialphilosophen der Bundesrepublik war. Röpke hatte u.a. in Marburg studiert und wurde mit nur 24 Jahren als jüngster deutscher Professor an die Universität Jena berufen. Seit 1929 lehrte er als Ordinarius wieder an der Philipps-Universität. Als Gegner des Nationalsozialismus wurde er 1933 aus Marburg verjagt und ging zunächst in die Türkei, später dann in die Schweiz ins Exil, von wo aus er die politische und wirtschaftliche Entwicklung Deutschlands bis zu seinem Tod im Jahr 1966 kritisch begleitete und kommentierte. Der vorliegende Band geht zurück auf ein von den Marburger Historikern Eckart Conze und Christian Kleinschmidt initiiertes studentisches Ausstellungsprojekt des Fachbereichs „Geschichte und Kulturwissenschaften“ der Philipps-Universität sowie
ein in Kooperation mit Elisabeth Schulte vom Fachbereich Wirtschaftswissenschaften und dem „Marburg Centre for Institutional
Economics“ (MACIE) veranstaltetes Kolloquium über Wilhelm Röpke.
Die von Studierenden erarbeitete Ausstellung widmete sich vor allem dem historischen, politischen und wissenschaftlichen Werdegang Röpkes. Die in dem Band veröffentlichten Ausstellungstexte bieten einen Überblick über dessen Lebensstationen unter besonderer Berücksichtigung der Marburger
Jahre. Eingerahmt wird dieser Teil durch einen Einführungstext von Helge
Peukert (Universität Erfurt), einer der besten Kenner Röpkes, sowie einen Beitrag von
Elisabeth Schulte, Evelyn Korn und Tobias Müller vom Fachbereich Wirtschaftswissenschaften der Philipps-Universität. Darin setzen sie sich mit den ordnungspolitischen und institutionenökonomischen Vorstellungen
Röpkes auseinander und skizzieren den von ihm vorgeschlagenen „dritten Weg“
zwischen einem Laissez-faire-Kapitalismus und der sozialistischen Planwirtschaft der Nachkriegszeit, der als richtungsweisend für die Entwicklung der sozialen Marktwirtschaft gesehen werden kann.