Beschreibung
Der sich weiter verstärkende Klimawandel erfordert neben dem Klimaschutz auch die Anpassung an die nicht mehr zu verhindernden Folgen. Aufgrund unterschiedlicher Auswirkungen verschiedener Klimawandelfolgen
gibt es nicht den räumlichen Zuschnitt oder die politische Ebene, auf der
die Anpassung stattfinden sollte. In der Arbeit wird die regionale Ebene in den Vordergrund gerückt. Deren Vorzüge – problemnah und dennoch in der Lage, Grenzen von Gebietskörperschaften zu überwinden und somit allzu schnelle personelle und finanzielle Überforderung zu vermeiden – werden näher
beleuchtet und kritisch gewürdigt. Der Fokus wird dabei auf die Regionalplanung
als regionale Ebene der Raumplanung gelegt. Denn: Der Klimawandel bringt Herausforderungen für die Siedlungsstrukturen, die stark von der Raumplanung gesteuert werden. Die Raumplanung kann nicht zuletzt aufgrund ihrer Integrationsfunktion die Fähigkeit einer Region erhöhen, sich an diesen Wandel anzupassen. Das trägt auch einer weiteren Entwicklung Rechnung: Neben
staatlichen Akteuren spielen Wirtschaft und Zivilgesellschaft eine entscheidende
und wachsende Rolle bei der „Steuerung“ – Stichwort Governance statt Government. In Bezug auf politisch-administrative Systeme (PAS) bedeutet Anpassungskapazität, die Fähigkeit, einen systematischen und kontinuierlichen Verbesserungsprozess umzusetzen.
Die Arbeit setzt sich zunächst mit der Frage auseinander, welche Eigenschaften
eines PAS dies ermöglichen oder be- und verhindern. Ausgehend davon steht
die Frage nach der Bestimmung der Anpassungskapazität im Mittelpunkt. Als konkrete Methode wird das Adaptive Capacity Wheel (ACW) gewählt und erweitert, da es eine Vielzahl dieser Eigenschaften abdeckt und über Indikatoren erfassbar macht. Das ACW wird in zwei Fallstudien angewendet. Zum einen in der Metropolregion Bremen-Oldenburg, zum anderen in der Nelson Mandela Bay Municipality, Südafrika. Beide Fallstudien decken Küstenregionen mit
urbanen und ländlichen Gebieten ab. Die sozio-ökonomischen Bedingungen sind indessen grundlegend verschieden, was den Vergleich besonders ergiebig macht.