Beschreibung
«So alt wie hütt bin i no nie gsi.» Das sagte ein 108-Jähriger, der in jungen Jahren als Verdingbub «mängisch nüüt als usgnützt u plaget» worden war. In seinem hohen Alter haderte er aber nicht mit der Vergangenheit, er blickte gutgelaunt in die Zukunft: «I bi läbesluschtig, u das cha mer niemer näh.»Die Begegnung mit diesem zufriedenen alten Mann macht den Anfang dieser Sammlung alter und neuer berndeutscher Texte über das Älterwerden, die der Berner Journalist Walter Däpp aus der lapidaren Erkenntnis heraus aufgeschrieben hat, dass nicht nur die anderen älter werden, sondern auch er. Es sind über hundert ernste, heitere und poetische Kurzgeschichten für Ältere, die auch mal jünger waren, und für Jüngere, die auch mal älter werden – Beobachtungen, Begegnungen, Erinnerungen, Erfahrungen und Gedanken. Auf sinnige, witzige und poetische Art versucht Däpp, die «Jahrringe des Lebens» als natürliche Charakterlinien zu sehen und alle «Falte, Furche u Runzele» – im Gesicht und anderswo – nicht nur stirnrunzelnd, sondern auch augenzwinkernd zur Kenntnis zu nehmen.
Autorenportrait
Walter DäppGeb. 1946 in Bern, Journalist und Buchautor. Viele Jahre schrieb er vor allem für den Berner «Bund» und war Erzähler von Radio SRF1-Morgengeschichten. Einige seiner Zeitungsreportagen sind im Buch «Herrlich komplizierter Lauf der Zeit» erschienen, vierhundert seiner Mundart-Texte in «We das jede wett», «Drunger u drüber», «steirych», «Langsam pressiere» und «So alt wie hütt bin i no nie gsi». Walter Däpp ist verheiratet, Vater zweier erwachsener Kinder und vierfacher Grossvater.