Beschreibung
Im Jahr 1974 führte Schweden als erstes Land einen geschlechtsneutralen Elternurlaub ein. Sowohl der Vaterschafts- als auch der Elternurlaub werden heute weltweit zunehmend als Teil einer modernen Gesellschaft angesehen. Die beiden Urlaube sollen die Gleichstellung der Geschlechter und das Wirtschaftswachstum eines Landes begünstigen. Aktuell nimmt die Schweiz indessen eine Stellung als Schlusslicht ein; sie war im Jahr 2016 neben der Türkei und den USA das einzige OECD-Land, das im privaten Arbeitsrecht weder den Vaterschafts- noch den Elternurlaub gesetzlich geregelt hat.
In der vorliegenden Dissertation wird der Anspruch arbeitnehmender Personen auf Vaterschafts- und/oder Elternurlaub in der EU, im Vereinigten Königreich, in Deutschland und in der Schweiz untersucht. Nebst dem Anspruch auf Arbeitsbefreiung interessiert unter anderem jeweils, ob der Vaterschafts- und Elternurlaub mit einem Anspruch auf Bezahlung und einem Kündigungsschutz einhergehen. Schliesslich werden zum Vaterschafts- und Elternurlaub de lege ferenda Vorschläge für die Schweiz gemacht.