Before Steel: The introduction of structural iron and its consequences
Rinke, Mario / Schwartz, Joseph / Picon, Antoine / Oechslin, Werner / Peters, Tom F / Gleiter, Jörg
Erschienen am
01.12.2010, Auflage: 1., Auflage
Beschreibung
Allgemein wird das 19. Jahrhundert als die Zeit angesehen, in der sich die Disziplinen Architektur und Bauingenieurwesen endgültig trennten. Die Herausbildung des Bauingenieurwesens als eigenständige Disziplin begann zwar bereits vor der industriellen Revolution, vollzog sich aber während der Industrialisierungszeit in
hohem Tempo und im gleichzeitigen Zusammenwirken mehrerer Einfl üsse. Dazu gehören gesellschaftliche Umwälzungsprozesse in Europa, die Spezialisierung der Tätigkeitsfelder in allen Berufsfeldern durch veränderte Produktionsbedingungen, eine grundsätzliche Technikeuphorie im allgegenwärtigen Fortschrittsglauben und auch die Entwicklung und Verwendung neuer Materialien. Insbesondere der Baustoff Eisen und die damit möglichen neuartigen Konstruktionen und Typologien können als für die Zeit der Industrialisierung charakteristisch bezeichnet werden. Mit der Suche nach angemessenen Konstruktionsweisen und -formen folgte eine Zeit der Experimente und Erfi ndungen – das Gebaute stiess fortwährend an physikalische und kulturelle Grenzen. Architektonisch entstand aus dem Potenzial der frei gestaltbaren Eisenmasse zunächst eine grosse Vielzahl von Formen, die sich oft am Klassizismus oder an der Romanik orientierten.
Später führte die einfache, ingenieurmässige Verwendung des neuartigen Materials
zu einer oft beklagten architektonischen Krise.
Das Buch wirft in diesem Zusammenhang einen kritischen Blick auf die vielschichtigen
Verknüpfungen zwischen Architektur und Ingenieurwesen und das
sich stark verändernde Selbstverständnis der Disziplinen.
Autorenportrait
Mario Rinke, 1979 geboren, absolvierte ein Bauingenieurstudium an der Bauhaus-Universität Weimar. 2007 arbeitete er im Londoner Ingenieurbüro Ramboll Whitbybird, ehe er 2008 an die Professur für Tragwerksentwurf der ETH wechselte.
Joseph Schwartz, geboren 1957, erhielt im Jahr 1981 seinen Diplomabschluss und 1989 den Doktortitel an der Abteilung für Bauingenieurwesen der ETH Zürich. Prof. Schwartz führt ein eigenes Ingenieurbüro mit Sitz in Zug und arbeitet eng mit mehreren führenden schweizerischen Architekten zusammen. Er ist Vorstandsmitglied der Fachgruppe für Brückenbau und Hochbau und Präsident der Kommission SIA 266 Mauerwerk.