Beschreibung
Georges Rouault (1871–1958) war eine singuläre Erscheinung in seiner Zeit. Sein Werk lässt sich keiner Stilrichtung zuordnen und mag aufs Erste schwer zugänglich wirken – wer sich aber darin vertieft, wird eine künstlerische Sprache kennenlernen, die grundsätzliche Fragen des Menschseins in der Spanne von Glück und Tragik berührt. Rouault war zeit seines Lebens ein engagierter Künstler, der sich empathisch in das Leid der Mitmenschen hineinversetzte. Die immer wiederkehrende Figur des traurigen Clowns – Personifizierung des Widerspruchs von Schein und Sein – wird für ihn zum Symbol der condition humaine. Die Ausstellung in der Villa Flora Winterthur und der Katalog wollen wieder auf diesen einmaligen Künstler aufmerksam machen.
'Wenn man danach fragen wollte, wodurch Rouault die Definitionen sprengt, dann müsste man vielleicht ein Wort verwenden, das ein wenig aus dem Gebrauch gekommen ist: es heisst Seele.' René Huyghe
Autorenportrait
Angelika Affentranger-Kirchrath, Dr. phil., Kunsthistorikerin, Kuratorin der Villa Flora Winterthur. Autorin zu Themen der Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts für Fachzeitschriften und Zeitungen. Zahlreiche Publikationen und Monografien u. a. über Franz Gertsch, Alexej von Jawlensky, Rémy Markowitsch.
Margrit Hahnloser-Ingold, Dr. phil., Kunsthistorikerin. Freie Mitarbeit an Museen in Frankreich, in der Schweiz und in Amerika. Von 1993 bis 2001 Gründungsdirektorin des Museums Tinguely, Basel.
Christoph Vitali kuratierte zahlreiche wegweisende internationale Ausstellungen, zuletzt u. a. 'Picasso, Miró, Dalí' 2011 im Palazzo Strozzi in Florenz. Er war von 1985 bis 1993 Direktor der Kunsthalle Schirn in Frankfurt, 1994 wechselte er als Direktor zum Haus der Kunst in München. Von 2004 bis 2008 leitete er die Fondation Beyeler bei Basel.